Sterne
Datum: 09.12.2019,
Kategorien:
Romantisch
... Danica, sondern ein Leben für die Musik und die Liebe. Vielleicht war eine Ursache unser fortgeschrittenes Alter, David war schon Mitte vierzig und nahm seine langjährige Partnerin mit auf die Tournee. Wir hingen mit großer Wahrscheinlichkeit an keinen Wänden schmachtender Teenies.
Aber wir lebten mit unserer Musik in vielen Herzen. Da, und nur dort, wollten wir hin. Das Abschlusskonzert der Tournee fand in London statt, im Hammersmith Odeon. Uns war klar, dass unser nächster Auftritt dort vor heimischer Kulisse stattfinden würde. Die Entscheidung war gefallen.
Auch Harro entschloss sich, bei uns zu bleiben. Er war viel mehr als nur unser Techniker, er war ein guter Freund und fester Bestandteil der Band. Er reiste mit unserem Equipment mit Andreas, David und seiner Freundin zunächst zurück nach Berlin, während wir spontan in London blieben.
Es war ein Abschied von Andreas, der unser Angebot, in der Band zu bleiben, ausschlug. Er hatte die Tour genossen, die finanziellen Mittel gut gebrauchen können, da er plante sich ein Haus zu bauen, in seiner Heimat, nahe Berlin. Mehr hatte er nie gewollt.
So blieben nur Carol und ich mit dem nicht mehr ganz so jungen Glück in London und Danicas Wohnung, zeigten Helge unsere Stadt, die nun auch bald seine werden würde. Schon eine Woche später fuhren wir mit einer mit Danica befreundeten Maklerin nach Cornwall, um uns erste Häuser anzusehen. Das erste war schon sehr reizvoll, aber schon als wir den Weg zum zweiten angebotenen ...
... Haus hinauffuhren, wussten wir, dass dies unseres werden würde.
Es war ein wirklich großes Grundstück, mit von Obstbäumen gesäumten Wiesen und einem wunderschönen Garten, ein schmuckes kleines Haus mit einem Flair, das uns sofort ansprach. Genug Platz im Keller für ein kleines Studio, vier Zimmer auf zwei Etagen, also mehr als genug für uns zwei. Große Fenster und Flügeltüren zum Garten durchfluteten die Räume mit Licht und Wärme.
Wir sagten sofort zu. Der Preis war angemessen und für uns tatsächlich nicht das mindeste Problem. Vor meinem geistigen Auge baute ich schon einen im Garten befindliche Schuppen in ein kleines Observatorium um. Hier würde ich den Sternen nah sein können, näher als jemals zuvor.
Hier würde ich meinen und wir unseren Frieden finden können. Wenn auch nur auf Abruf. Wenn auch nur für eine unbestimmte Zeit. ___
"Hier, schau dir das an. Das ist der Orionnebel", teilte ich meiner Geliebten mit.
Noch hatte ich den Bau des Observatoriums nicht begonnen, das Teleskop stand mitten im Garten, die Sterne funkelten im klarem dunklen Septemberhimmel.
"Schade, dass man keine Farben sieht", meinte Carol. "Wirst du ihn nachher noch fotografieren?"
"Ja, natürlich. Hm. Du bist mir noch ein Geheimnis schuldig."
"Bin ich das? Und das wäre?"
"Von welchem Stern kommst du?"
Sie lachte kurz auf. Dann deutete sie scheinbar auf dem Himmel, doch endete ihren weit umfassenden Bogen mit dem Zeigen auf mein Herz.
"Von da. Da komm ich her und dahin ...