Ausweglos
Datum: 28.12.2019,
Kategorien:
BDSM
Prelude
Ausweglos. Aus. Weg. Los. Mehr geht mir nicht durch den Kopf, nur dieses eine Wort.
Ausweglos. Manchmal benutzt man es belanglos, manchmal so, wie es seiner Bedeutung entspricht.
Ausweglos. Die Bedeutung dieses Wortes ist es, die mich gefesselt hält. Seit geraumer Zeit. Ohne jede Chance, etwas dagegen zu machen. Etwas dagegen machen zu können. Ich bin ausgeliefert. Dir. Deinen Gedanken, deinen Fantasien. Nicht, dass ich diese nicht schätzen würde, nein, auf keinen Fall. Normalerweise genieße ich es immer, wenn du sie auslebst. Denn meist habe auch ich etwas davon, wenn du deiner dominanten Seite freien Lauf lässt.
Ja, ich genieße es, wenn deine Dominanz mich vor dir zu Boden drückt, meine Handlungen nur noch das ausführen, was du bestimmst. Dir zu eigen sein, ein Geschöpf nach deinem Willen -- wie oft hast du so schon mit mir gespielt, mir meine Grenzen gezeigt und mich sanft darüber hinaus geführt.
Doch diesmal ist es anders. Vor längerer Zeit haben wir uns über unsere Fantasien ausgetauscht, über Gedanken, die das Kopfkino zum Leuchten bringen. Ich weiß noch, dass du mir davon vorgeschwärmt hast, mich mit minimalen Mitteln so zu fixieren, dass ein Entkommen unmöglich wäre.
Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir das schon umgesetzt hätten. Ich erinnere mich mit Schrecken daran, als du mir befohlen hast, mucksmäuschenstill da zu stehen. Keinen Finger, kein Körperteil durfte ich bewusst bewegen -- wollte ich nicht, dass du dein gemeines, ...
... wundervolles Finger-Spiel an meinem Schwanz abrupt beendest.
Ungefesselt da stehen zu müssen, in einer Situation, die erotisch so aufgeladen war wie vor einem heftigen Gewitter -- und zu wissen, dass jede noch so kleine Bewegung alles wie von Zauberhand verschwinden lassen würde ... Ich glaube, ich habe nie stärker mit mir selbst gekämpft. Und gewonnen, in mehrfacher Hinsicht ...
Aber scheinbar war dir das noch nicht genug. Du genießt es -- wie hast du es ausgedrückt? Aus mir ein Stück zuckendes Fleisch zu machen, erregt, dir verfallen -- und zugleich vollkommen hilflos. So wie jetzt. Hilflos. Ausweglos.
Unsicherheit und Verlangen
Am Anfang dachte ich noch nichts Schlimmes. Die Augenbinde, die ich so sehr hasse. Denn es gibt kaum etwas, was ich so sehr liebe wie den Blick in deine Augen. Diese wunderbaren Augen, die jede Gefühlregung von dir so deutlich zeigen; diese wunderbaren Augen, denen ich so verfallen bin. Aber damit ist jetzt Schluss!
Dass ich mich dann blind ausziehen muss -- das regt meine Fantasie eher an als dass es mich verunsichern würde. Blind und nackt führst du mich in unser Spielzimmer, stellst mich ab wie ein Möbelstück und kümmerst dich nicht mehr um mich. Ich nehme nur minimal deine Bewegungen wahr, wenn ein Hauch deines betörenden Parfums mich umweht.
Die Türe schließt sich, du hast den Raum verlassen. Hilflos stehe ich da, dir verfallen, warte darauf, dass du wieder kommst -- verspüre langsam, aber auch zunehmend, Unsicherheit. Was hast du vor, ...