Ausweglos
Datum: 28.12.2019,
Kategorien:
BDSM
... warum bist du verschwunden? Reichen dir unsere Spielzeuge hier nicht aus?
Warten. Warten. Die Unsicherheit nimmt zu. Soll ich mich bewegen, darf ich mich bewegen? Meine Gedanken wandern wieder einmal in die Vergangenheit. Du hattest mir damals befohlen, mich im Badezimmer auszuziehen und dich zu rufen, wenn ich fertig bin -- du würdest mich dann abholen. Gesagt, getan, gerufen -- und gewartet. Gewartet. Gewartet. Hattest du mich vergessen? Hatte ich zu leise gerufen? Hattest du es nicht gehört? Die Unsicherheit nahm mich mehr und mehr gefangen. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus -- und trat aus dem Badezimmer, auf der Suche nach dir.
Die Ohrfeigen, die du mir daraufhin versetzt hast, waren sowohl körperlich wie seelisch tiefgreifend. Steht es einem Sklaven zu, die Befehle seiner Göttin infrage zu stellen? Seine Göttin beim Essen zu stören? Nein, nein, und nochmals nein. Diese Lektion habe ich damals schmerzhaft gelernt. Aber jetzt hast du mir doch nichts gesagt, oder?
Meine Rettung -- das entfernte Stakkato deiner Absätze, welch herrliches Geräusch. Von Sekunde zu Sekunde steigt die Intensität, als du dich näherst. Ich bin glücklich, dass du wieder da bist -- und habe jetzt doch ein wenig Angst davor, was die kommende Zeit bereithalten wird.
Verlangen und Lust
Die Türe öffnet sich, du trittst ein. Zart umweht mich ein Lufthauch, als du an mir vorbei schreitest. Ein, zwei Geräusche, die ich nicht einordnen kann. Dann das Öffnen eines Schrankes, du ...
... hantierst mit Spielsachen, die ich nicht sehen kann. Metallisches Scheppern, kombiniert mit der unnachahmlichen Melodie deiner Absätze -- du bereitest etwas vor, das dir mit Sicherheit mehr Spaß machen wird als mir.
Ein Traum -- du stehst hinter mir und deine zarten Hände tanzen über meinen nackten Körper. So schnell wird aus Unsicherheit Verlangen, Lust. Lust auf mehr. Auf deine Berührungen, die mir so gut tun. Deine Fingernägel bohren sich in meine Brustwarzen, aber das erzeugt mehr Lust als Schmerz. Wie sehr ich dich liebe, deine Berührungen, deine Nähe, all das, was du mir schenkst.
Sanft ziehst du einen Fuß von mir nach hinten, sorgst gleichzeitig dafür, dass ich dennoch das Gleichgewicht halten kann. Mein Fuß verschwindet in einem Schuh -- und als ich wieder festen Boden unten den Füßen habe, weiß ich auch, in welchem: die Plateau-High-Heels, die auf der einen Seite so erotisch aussehen, auf der anderen Seite aber extrem restriktiv sind. Denn jeder Schritt damit will bewusst gesetzt sein, um die Eleganz auszudrücken, die du damit stets von mir einforderst.
Du fasst mich von hinten an den Hüften und dirigierst mich durch das Zimmer. Und obwohl ich eigentlich ein gutes Raumempfinden habe, hat mich die lange Zeit der Ungewissheit alles rundum vergessen lassen. Deine Berührung sagt mir, dass ich stehen bleiben soll. Wieder muss ich einen Fuß heben -- und etwas erhöht abstellen. Das gleiche geschieht mit dem zweiten Fuß -- ich bin froh, dass du mich stützt, damit ich nicht ...