88 Tage Carpe Noctem - Teil 3
Datum: 06.01.2020,
Kategorien:
Erstes Mal
Humor,
Verschiedene Rassen
... zubekommen. Merkur oder Sandwüste. Die Eltern schienen den Merkur gewählt zu haben. Der Film bedrückte mich.
Er zeigte, dass die Ausgrenzung wegen eines genetischen Anomali eine tiefsitzende Verhalten unserer Spezies war. Noch vor 100 Jahren lebten Albinos in Afrika gefährlich und mussten Zeitlebens damit rechnen, einfach so getötet zu werden. Und ich vermutete, dass sie das auch Alice angedroht hatten. Sie hatten sie mit ihrer Familie stattdessen zum Merkur geschickt, zum Rohstoffabbau. Und dann hatte man sie einfach vergessen, ausgestoßen oder zurückgelassen. In Kältekammern eingefroren für die Ewigkeit, bis sich das Problem von alleine löste.
Es machte mich wütend, dass nun Alice glaubte, dass sie Schuld am Tod ihrer Familie war. Ich sah es an der Trauer in ihrem Gesicht. Ich drehte sie zu mir um und sah ihr tief in die Augen.
„Ich weiß du verstehst mich nicht, aber das ist nicht deine Schuld. Du warst noch ein Kind. Aber jetzt lebst du wieder mit mir. Du solltest das hier hinter dir lassen. Auf dich wartet eine neue Welt.“
Auf uns, dachte ich, aber das wagte ich nicht laut auszusprechen. Ich sah, wie sie verschwand und wusste, dass sie erwachte. Ich folgte ihr aus dem Traum in die Realität.
Tag 60
Alice folgte mir überall hin und ich war glücklich, dass sie das Tat. Ich stellte fest, dass ich mich immer einsam fühlte, wenn sie auch nur eine Schleuse von mir getrennt war. Merkwürdig eigentlich, kannte ich sie doch erst seit wenigen Tagen. Heute war ein ...
... besondere Tag. Ich wollte ihr zum ersten Mal die Sterne zeigen. Nebenbei wollte ich auch den Grossteil der 40G Transporter auf Reise schicken. Bis auf 6 waren deren Container randvoll mit Titan. Es würde in der Warteposition über dem Mond recht voll werden. Aber das war mir erstmal egal. Die letzten 6 würden andere Dinge Transpotieren.
Alice sah aufmerksam zu, wie meine Roboter das vordere Ende ihres Raumschiffes von dem zertrümmerten Rest trennte. Auch als ich aus der Kuppel die Reste der Traummaschine abbaute und damit den stehenden Traum endgültig beendete, war sie ganz nahe bei mir. Sie war jedoch etwas verwirrt, als ich das Gerät in die Systeme meines Schiffs integrierte.
Wir träumten seit Wochen zusammen, sie seit Jahrtausenden. Ich wollte sie nicht abrupt davon trennen. Ich wusste nicht, welche Folgen das haben könnte. Ich erklärte es ihr auch, obwohl unsere Kommunikation noch immer in der Hauptsache über gemalte Bilder ablief. Immerhin wusste ich, dass ihr Gesang tatsächlich mehr Worte enthielt und die Tonlage als eine Form der Stimmungsübermittlung diente. So ähnlich tat es der Mensch heute noch, nur bei weitem nicht so ausgeprägt oder halt durch Gesang. Sie mochte es, wenn ich ihr vorsang, auch wenn ich bei weitem kein guter Sänger war. Die Nächte langen wir gesittet beisammen. Wir hatten ein Leben vor uns, wir mussten uns nicht beeilen.
Tag 66
Alice war verschwunden. Ich dachte, dass ich etwas falsch gemacht hatte, hatte ich sie doch am Vorabend wieder ...