1. Geflüchtet


    Datum: 08.01.2020, Kategorien: Romantisch

    ... stellten ihr Unbekannte was zum Essen hin, oder ließ durch Zufall ein Paket mit Wäsche dort liegen.
    
    Versuche, ihr zu Helfen lehnte sie aus unbegreiflichen Gründen immer freundlich ab.
    
    So saßen sie Abends des Öfteren in der Ecke, wärmte sich an einem warmen Tee während die Kleine ihre Mahlzeit genoss und etwas auf Rosis Malbuch malte. Rosi hatte dieses extra für die Kleine gekauft, da aber jeder wusste, dass die Mutter nicht geschenkt habe wollte, lag dieses sichtbar für sie in der Gaststube.
    
    Und heute saßen beide, sichtbar frierend in der Ecke. Rosi hatte eben so getan, als ob sie nur kurz einen Teller mit Keksen und Obst abstellen wollte, als ich bewusst mein Glas umstieß und die Theke mit meinem Mineralwasser überflutete. Rosi kam zwinkernd und laut fluchend auf mich zu. Hatten wir doch dieses abgesprochen und Rosi vergaß dann mit Absicht den abgestellten Teller. Und wie sonst auch, war dieser abends leer gegessen und verstohlene Blicke in den Überwachungsspiegel zeigten nicht selten, wie gierig die Mutter das Essen dann verschlang. Heute kam noch dazu, dass es sehr windig und leicht regnerisch war. Der Boden war morgens schon leicht gefroren und dann heute noch der Regen sorgte dafür, dass es draußen einfach nur ungemütlich war. Immer wieder sah die junge Mutter leicht verzweifelt raus.
    
    Man sah ihr an, sie wollte nicht raus, die Nächte waren bereits sehr kalt und Bodenfrost war für die Nächte angekündigt. Aber trotzdem ging sie mit ihrer Tochter jeden Abend in ...
    ... ihren unbeheizten Pap-Verschlag unter der Brücke.
    
    Da meinte Rosi leise zu mir:
    
    "Du Marc, das ist echt eine Schande, das arme Ding. Und trotzdem versucht sie alles, damit es der Kleinen gut geht. Ich hab da eine Idee."
    
    Da kam Rosi hinter der Theke hervor, ging zu der jungen Mutter und sprach leise mit ihr.
    
    Plötzlich sprang die junge Frau wütend auf, schnappte sich die Kleine und mit zornigem Ruf
    
    "So eine Unverschämtheit. Ich bin nicht so eine die sich verkauft. Suchen sie sich eine andere Nutte," und verließ schnell weinend die Gaststätte.
    
    Rosi, die sonst nichts aus der Bahn werfen konnte, stand da und war so bleich, dass ich dachte, sie kippt mir gleich um. Ich führte Rosi zur Theke, sie setzte ich und ich besorgte ihr erst einmal einen Schnaps.
    
    "Sag mal Rosi, was ging denn da gerade ab."
    
    "Ich weiß es nicht. Ich wollte der Kleinen was Gutes tun. So im Winter unter der Brücke, das ist doch nichts. Da dachte ich, sie könnte doch übern dem Winter mit der Kleinen hier wohnen. ...... Ich sagte ihr, sie könnte hinten eins der Zimmer haben, aber da ist sie so ausgerastet. Ich weiß nicht warum, ich meinte es doch nur gut."
    
    "Rosi, Rosi, das hast du falsch angefasst. Jeder weiß doch, dass du schon mal hinten Zimmer an Frauen vermietest, die... sagen wir mal mit ihrem Haushaltsgeld nicht auskommen."
    
    "Oh Gott, das habe ich doch nicht gemeint. Ich dachte, sie kann das alte Zimmer von Rolf haben. Das arme Ding, was hab ich da nur angerichtet."
    
    Ich nahm Rosi ...
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