1. Disco


    Datum: 18.11.2018, Kategorien: Hardcore,

    Bässe dröhnen durch den Raum, Laserlichter durchschneiden die von Rauch geschwängerte Luft, ein Stimmengewirr im Hintergrund, hier und da das klingen von Gläsern und aneinander gestoßen Flaschen. Endlich war Wochenende und ich konnte mich wieder meiner Lieblingsbeschäftigung widmen. Auf einem der lehnenlosen Barhocker sitzen, mir einen Drink nach dem anderen hinter die Binde kippen und dabei Menschen beobachten. Dazu ab und zu mal auf die Tanzfläche schauen und sich über andere amüsieren, mit dem Hintergedanken es auch nicht besser zu können. Aber man machte sich wenigstens nicht selber zum Affen. Dann ab und zu mal aufstehen und einen Rundgang durch die hoffnungslos verstopften Gänge machen, an deren Ende die Toiletten lagen, die man normalerweise nicht einmal mit der Kneifzange angefasst hätte. Gut das man Mann ist, da stellte sich das Problem nicht.
    
    Erstaunlicher Weise waren die Herrentoiletten aber wesentlich sauberer als die der Damen. Das konnte man zumindest daran erkennen, dass einige der Mädels es vorzogen sich bei den Herren zu erleichtern, zumal bei uns keine Schlange vor der Tür stand.
    
    Wollte dann eine der Mädels zu unseren Toiletten, mussten sie zuerst an den Pinkelrinnen vorbei. Das wiederum gab ein großes Gegröhle bei den Männern und führte oft zu erheiternden Sprüchen. Überhaupt eine seltsame Situation, wenn mehrere Männer eine Schwanzparade ablieferten, während immer wieder Mädels an ihnen vorbei rannten. So manches Mal hatte ich den Verdacht, dass ...
    ... es den Frauen gar nicht darum ging auf unserer Toiletten zu gehen, denn hier gab es für jeden Geschmack etwas zu sehen.
    
    Dieses Mal kam es sogar dazu, dass eine der Frauen stehen blieb und sich alles etwas genauer ansah. Das war dann was für uns Männer. Wer nicht gerade Wasser ließ, rückte sein Prachtstück so ins Licht, dass sie es auch ja sehr genau sah. Das ergab dann ein unheimliches Gejohle und war ein Mords Spaß. Einen Gewinner gab es allerdings nicht, denn sie verschwand dann doch schneller als gedacht und das mit einem ziemlich roten Kopf.
    
    Als ich sie dann in der Disco wieder sah, lächelte ich sie schelmisch an und sie sah mich nach meinem empfinden, etwas verschämt an. Lächelte dann aber doch und ich zwinkerte ihr zu. Dann war ich aber an ihr vorbei, setzte mich auf meinen noch freien Hocker und widmete mich wieder meinem Drink.
    
    Zu diesem Zweck kaufte ich mir immer eine ganze Flasche Southern Comfort (keine Schleichwerbung, mochte ich damals wirklich unheimlich gerne (Anmerkung des Autors)) denn diese war wesentlich günstiger als immer einen Drink nach dem anderen zu bestellen. Außerdem entsprach der Drink dann zumindest Mengenmäßig meinem Geschmack und bestand zu null Prozent aus Eiswürfeln, denn ich hasse verwässerte Getränke. Überhaupt so eine Sache zwei Zentiliter von irgendwas mit Eiswürfeln tot zu schlagen. Kein Geschmack mehr und nicht zu genießen.
    
    An diesem Tag sollte es noch etwas zu sehen geben. Zwei Tanzvorführungen. Breakdance vom feinsten. ...
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