Unkonventionell
Datum: 26.01.2020,
Kategorien:
Romantisch
... dir ein frisches."
"Nee, ich bin froh, dass ich die anderen langsam aus dem Körper kriege. Ich trinke sonst höchstens mal eins beim Essen."
"Das ist gut. Bastis Vorgänger war da nicht so zurückhaltend. Ich glaube, wir zwei kommen sicher gut klar."
"Deine drei Bier. Ja, denke ich auch. Mach du die Cocktails, die Tequilas kriege ich hin."
"Echt? Du musst den Rand..."
"Das kann ich, brauchst du nicht erklären. Siehst du?"
"Die Zitronen sind da drüben. Sehr schön. Komm, den Rest macht Basti. Wie viele hast du denn geraucht, Dicker? Verheiz mir Lippe nicht gleich so."
"Ach, mach dir nicht ins Hemd. Du bist ein Prachtkerl, Lippe, machst dich echt prima hier. Eigentlich kannst du dich schon wieder setzen. Jetzt um diese Zeit wird es langsam leerer, da haben sich die meisten ihre Ziele schöngesoffen und ziehen ab, um den mehr oder minder gemütlichen Teil des Abends anzugehen."
"Ich fühle mich mit euch hier deutlich wohler, ich sag's mal so direkt. Hier werde ich wenigstens nicht..."
Oh. Jetzt bedankte sich Tanja. Indem sie sich fest an mich drückte und auf den Mund küsste. Schmatzend. Die Umarmung gab sie allerdings vorerst nicht auf.
"Bleib schön hier. Dann können wir uns noch ein bisschen besser kennenlernen."
"Ich wüsste nicht, wo ich lieber wäre."
"Ich schon. Noch zwei Wochen, dann bin ich da. Costa Rica. Vier Wochen im Paradies", vermeldete Basti.
"Stimmt, das klingt gut. Aber gegen Tanjas Arme ist das auch nur ein Trostpreis."
"Ich ...
... werte das mal als Nummer sechsundvierzig", wurde ich von dieser informiert.
"Das mag dich überraschen, aber ich habe nicht die mindeste Absicht, dich in absehbarer Zukunft zu enttäuschen", wandte ich ein.
"Vielleicht enttäuscht du mich ja mit dieser Aussage", gab sie sofort zurück. Und mich dann zögernd frei.
"Jetzt hört mal auf zu turteln. Zwei Caipirinhas und ein Mojito sind gefragt", meldete sich Basti zu Wort.
"Komm mit, die kriegst du auch hin, schau mir einfach zu", wurde ich von Tanja aufgefordert.
Ich lernte schon an diesem Abend noch so einiges. Die Kneipe leerte sich wirklich überraschend schnell. Tanja holte sich eine Lederjacke aus dem Vorratsraum.
"Die letzte Stunde macht Basti alleine, und schließt dann ab. Ich muss los, sonst kriege ich die letzte Bahn nicht mehr. Wenn du willst..."
"Natürlich bringe ich dich zur Bahn", unterbrach ich sie sofort.
"Ach, ich hätte jetzt gesagt, wir können natürlich stattdessen zu dir und ich vögele dir den Verstand raus, aber eine Begleitung ist auch okay."
"Oh."
"Ja, oh. Na los. Du unkonventioneller Gentleman."
Wir verabschiedeten uns vom bis über beide Ohren grinsenden Basti und verließen die Kneipe, in der wirklich fast nur noch Gestalten abhingen, die ihren Frust über den mangelnden Erfolg an diesem Abend ersäuften.
"Es ist doch mitten in der Woche... wie ist das erst am Wochenende?", interessierte ich mich.
"Bretthart. Da war das heute nichts dagegen. Und der Laden ist schon am Nachmittag ...