1. Amazon Island (2- Die Ankunft)


    Datum: 23.02.2020, Kategorien: Medien,

    ... duschte sich die letzten Schaumreste ab und stieg wieder aus der Duschkabine. Sandra ging auf den Balkon um die Aussicht zu genießen.
    
    Als Bernd, von dem sie erwartete, dass er bald nachkommen würde nach 15 Minuten noch immer nicht auftauchte, ging sie in das Zimmer zurück. Dort fand sie ihn schlafend auf dem Bett liegen. Der war ja wirklich fix und fertig. So kannte sie ihren Freund gar nicht. Die junge Frau beschloss ihn schlafen zu lassen und nahm sich vor, die Gegend zu erkunden.
    
    Mit dem Fahrstuhl fuhr sie ins Erdgeschoss um dann an der Strandpromenade lang zu laufen. Überall nackte Frauen und angezogene bleiche Männer, die die Frauen teilweise sehr auffällig anstarrten. Die einheimischen Männer schienen den Anblick jedoch gewöhnt zu sein. Sie beachteten die an ihrer blassen Hautfarbe erkennbaren Touristinnen kaum.
    
    Sandra sah eine streifenfrei braungebrannte Frau mit zwei vollen Aldi Plastiktüten. Sandra traute ihren Augen nicht: Aldi Nord in der Südsee!
    
    Die Frau blieb kurz am Straßenrand stehen. Sie spreizte die Beine etwas und pinkelte in den Rinnstein. Sandra hatte noch nie eine Frau im Stehen pinkeln sehen. Für die Frau schien das aber die normalste Sache der Welt zu sein.
    
    „Verdammt, ich hätte im Hotel doch noch auf die Toilette gehen sollen“, dachte sie und spürte einen leichten Druck auf ihrer Blase. Sandra sah sich um. Weit und breit keine öffentliche Toilette. Sie versuchte den Harndrang zu unterdrücken und schlenderte weiter. Der Druck auf ihre ...
    ... Blase stieg weiter und der Anblick einer weiteren Frau, die völlig ungeniert auf die Straße pisste verstärkte den Reiz ins Unerträgliche. Sandra erinnerte sich, dass die Stewardess im Flugzeug erwähnt hatte, dass es unerwünscht sei, sein Geschäft hinter irgendwelchen Hecken oder an Hauswänden zu verrichten. Sie sah sich um. Als sie sich unbeobachtet fühlte, setzte sie sich an den Straßenrand und lies der Natur ihren Lauf. Da hörte sie hinter sich das Gelächter von Kindern. Ein Mädchen deutete auf sie und sagte etwas zu einem Jungen in einer Sprache, die Sandra nicht verstand.
    
    Dann kam die Mutter der Kinder aus einem Laden und die Kinder erzählten ihr etwas unter lautem Gelächter. Dabei deuteten sie immer wieder auf Sandra. „Es tut mir leid, wenn ich etwas falsch gemacht habe, aber mir wurde gesagt, dass es hier üblich sei, auf die Straße zu pinkeln“, versuchte Sandra ihr Tun zu entschuldigen. „Das ist schon in Ordnung“, meinte die Frau in perfektem Französisch. „Meine Kinder haben nur noch nie gesehen, dass jemand dazu in die Hocke geht. Wir pinkeln hier grundsätzlich im Stehen!“
    
    „Aha, ich verstehe. Wie die Männer!?“
    
    „Um Gottes willen, nein! Männer dürfen nicht in der Öffentlichkeit pinkeln. Die müssen ins Pinkulatorium. Dort wird ihre Blase leergesaugt. Männerpisse auf der Straße. Soweit kommt’s noch!“, sagte die Frau entrüstet.
    
    Sandra machte sich nachdenklich auf den Rückweg zum Hotel. Das war schon ein merkwürdiges Land, in das es sie hier verschlagen hatte. Wieder ...