Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 1 - Das Familienmädchen
Datum: 01.03.2020,
Kategorien:
Schamsituation
... Seite öffnete.
Danke, Nadine. Ich suche ein Zimmer. Kannst Du mir helfen, wie ich noch suche? - Ines
Ich kann es ja mal versuchen, dachte sich Nadine. Sie schrieb sofort zurück. Prompt kam die Antwort. Da das System bisher nur für die Hochschul-PC freigegeben war und die externen Zugriffe noch nicht eingerichtet, musste sich diese Inês irgendwo am Rechner befinden.
Bist Du gerade hier auf dem Campus? Dann komm vorbei. Ich bin noch eine halbe Stunde da – Nadine – Raum 1.041
Fünf Minuten später klopfte es an ihre Bürotür, und sie bat herein.
Na, das wäre was für meine Jungs, dachte Nadine spontan, als sie die junge Studentin hereinkommen sah. Blutjung, bildhübsch, gertenschlank, scheuer Blick aus großen dunklen Augen.
„Hallo, ich bin Nadine.“ Sie erhob sich von ihrem Drehstuhl am Schreibtisch, gab dem Mädchen die Hand und bat es, an ihrem kleinen Besprechungstisch Platz zu nehmen.
„Wie alt bist Du?“
„19. Fast 20.“ Sie sagte das so, als würde sie sich dessen schämen.
Das Mädchen wirkte jünger, fand Nadine.
Mit gesenktem Blick strich Inês das sehr – sehr! - kurze Röckchen glatt, dann legte sie ihre Hände auf die nackten schlanken Schenkel und schaute ein wenig ängstlich und erwartungsvoll zu Nadine auf.
„Und Du suchst einen Job und ein Zimmer?“
„Ja. Ein Zimmer. Soll nicht viel kosten.“
Nadine schätzte anhand des Akzents, dass sie aus einem mediterranen Land zu kommen schien. Auch ihre dunkelbraunen, fast schwarzen Haare, die dichten Brauen ...
... und tiefdunklen Augen, ihr olivfarbener Teint und ihre zarte Gestalt mochten darauf hindeuten. Aber der Name - Ines?
„Und der Job?“
Inês richtete sich auf, setzte sich kerzengerade hin. „Ich kann viel.“ Das hautenge gelbe T-Shirt spannte sich über den Oberkörper, der Push–up-BH hob ihren schönen, nicht allzu großen Busen dem tiefgehenden Ausschnitt entgegen. „Beispiel Servieren, das habe ich schon oft genug in meiner Heimat. Büro. Alles.“
Dieser flehende, suchende Blick, die mädchenhafte Scheu, die unsicheren Bewegungen, all das stand offen im Gegensatz zur sehr mutig gewählten Kleidung der jungen Studentin. Nadine war hin und weg. Sie hatte eine Eingebung. „Auch Kinder? Also Kinder betreuen?“
„Ja, schon. Ich habe kleine Geschwister.“
„Wo kommst Du her?“
„Portugal.“
Nadine runzelte die Stirn. „Ist Ines ein portugiesischer Vorname?“
„Ja. – Ach so: Es schreibt sich mit so einem Dach über dem e, wie heißt das,
circunflexo
?“
„Zirkumflex?“
„
Sim
, genau. Aber das finde ich nie auf der deutschen Tastatur.“
„Daher. - Und seit wann bist Du hier in Deutschland?“
„Seit März.“
„Seit drei Monaten erst? Das hört man Dir aber nicht an. Du sprichst hervorragend deutsch.“
Die junge Studentin erstrahlte. Es war das erste Lächeln überhaupt, das sie zeigte. Es ließ spüren, wie gut ihr dieses Kompliment tat. „Ich habe in Coimbra die deutsche Schule besucht. Ich hatte gute Lehrer. Und ich habe in den letzten drei Monaten viel geübt.“
Wie ...