1. Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 1 - Das Familienmädchen


    Datum: 01.03.2020, Kategorien: Schamsituation

    ... nahm von ihrem Schreibtisch ein gerahmtes Foto und überreichte es Inês.
    
    Es war an einem weißen Sandstrand aufgenommen, im Hintergrund Dünen mit Strandhafer und einige Kiefern dahinter. Nadine saß kniend am Boden, vor sich im Arm zwei süße kleine Mädchen, eines mit wilden dunklen Locken, das andere mit Zöpfen. Die Kleinen waren nackt.
    
    Doch mehr noch als die Kinder interessierte sich Inês für die Mutter. Denn obwohl die wesentlichen Stellen von den Mädchen verdeckt wurden, sah man von der Schulter seitlich herab bis zur Hüfte, dass sie ebenso nackt war wie die Kleinen.
    
    „Süß.“
    
    „Ostsee.“ sagte Nadine. „Letzter Sommer. Sie sind jetzt schon etwas größer. Aber Du wirst sie mögen. – Und sie Dich!“
    
    Um 18 Uhr klingelte Inês, auf die Minute genau. Nadine öffnete, ganz entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, vollständig bekleidet in einem eng anliegenden Sommerkleid. Man wollte
    
    Inês
    
    ja nicht gleich verschrecken. York, den Inês schon mal in einem Vortrag an der H:S hatte erleben können, kam in Sommerhemd und Jeans zur Tür. Nur die beiden Mädchen liefen wie immer, wenn es dazu warm genug war, nackt herum. Sie hüpften draußen im Garten auf einem Trampolin.
    
    Inês selbst trug fast dasselbe wie bei ihrer ersten Begegnung, denselben hellbraunen Minirock, dieselben Sandaletten, dasselbe scheue Lächeln. Nur das T-Shirt war nun schwarz, sehr viel weiter und dafür viel tiefer ausgeschnitten. York war, wie Nadine erwartet hatte, sehr angetan.
    
    Inês ihrerseits war stark ...
    ... beeindruckt von dem, was sie umgab. Schüchtern sah sie sich um. Wenige, dafür wertvolle alte Möbel, hohe Decken mit Stuck, ineinander übergehende Zimmer, hell, aufgeräumt, freundlich. Im Wohnzimmer, der ihr wie ein Saal vorkam, stand ein Konzertflügel. Nadine widerstand dem Impuls, sich für all das sogleich rechtfertigen zu müssen, und führte ihren jungen Gast auf die Terrasse hinaus.
    
    Nadine rief die Kinder heran. Die Größere stellte sich brav vor: „Ich bin Sara.“
    
    „Hi, ich bin Inês.“ Sie beugte sich herab und gab dem Mädchen spielerisch die Hand.
    
    Die Kleinere wurde von Nadine sacht nach vorn geschoben.
    
    „Und Du bist?“
    
    Ganz leise: „…drei...“
    
    „Und wie heißt Du?“
    
    Vorgeschobene Unterlippe, Schritt zurück, Anklammern an Mama. „Sag schon!“ meinte die Mama milde und streichelte über den Lockenkopf.
    
    Ein Lächeln. „Ivy.“ Dofort danach hüpfte sie auf einem Bein um die Mutter herum.
    
    Das Eis zwischen Inês und den Kindern schien bereits nach wenigen Augenblicken gebrochen. Auch bei Nadine dauerte es nicht viel länger. Nur gegenüber York blieb Inês etwas gehemmt. Älteren, noch dazu attraktiven Männern gegenüber war Inês immer etwas verunsichert, umso mehr, wenn es sich um einen Professor handelte, welcher grundsätzlich in ihrer Familie als unbedingt zu achtende Respektsperson anzusehen war.
    
    Inês beantwortete bei eisgekühlter Limo und Erdbeeren mit Sahne artig alle Fragen, traute sich aber selbst noch kaum, welche zu stellen. Nadine und York tauschten ab und an kurze ...
«1...345...31»