1. Club der Feen Teil 01


    Datum: 03.03.2020, Kategorien: Transen

    ... Haruka - und vorher hatte ein Mann mich geküsst! Beide Küsse waren elektrisierend gewesen. Ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte. Hatte der Typ das nur gemacht, um mir mit dem Küssen von Haruka zu helfen? Oder war der Typ etwa schwul? Zum ersten Mal wurde mir klar, dass die Aussage über Kriminalität auf der Reeperbahn gefährlich nahekam. Es gab an den Universitäten seit 1967 Diskussionen das Strafrecht betreffs Sexualität, auch über den §175, daher hatte ich darüber gehört. Homosexualität war ein Straftatbestand, soviel wusste ich. Hatte ich mich schon strafbar gemacht, weil er mich geküsst hatte? Oder war es tatsächlich nur eine Demonstration zur Hilfe gewesen?
    
    Ich musste das Gesetz lesen. Als ich eine Woche später in einer Bibliothek den Text gelesen hatte, war ich beunruhigt. War ein Kuss zwischen Männern schon Unzucht? So hatte ich im Fernsehen schon den sogenannten Bruderkuss zwischen Kommunisten in der DDR gesehen, also konnte das doch wohl nicht so schlimm sein, oder? Andererseits waren die Gesetze seit diesem Jahr in der DDR entschärft. Ich wollte von nun an vorsichtig sein, auch wenn es vielleicht nur ein Missverständnis war.
    
    1.5 Ein Arzt als Lehrer
    
    In der Ausbildung hatte ich inzwischen bald einen Monat absolviert. Inzwischen ging es tiefer in die medizinischen Aspekte hinein. Ich war beeindruckt, als wir nun das erste Mal von einem Arzt direkt unterrichtet werden sollten. Dazu wurden die Kurse der Krankenschwesterhelferinnen und unser Kurs der ...
    ... Krankenpflegehelfer für diesen vier Stunden wöchentlich zusammengelegt.
    
    Herr Dr. René Pfeiffer (mit drei f!, wie er einen abgestandenen Witz aus einem alten Film reanimierte) war der Stationsarzt aus der Kosmetischen Chirurgie, der die Ausbildung in Reanimation und Notmaßnahmen leitete. In seinem weißen Kittel strahlte er die Autorität eines Arztes aus, obwohl er erst Mitte zwanzig war. Die jungen Krankenschwesterhelferinnen waren hin und weg, als es um die Technik der Mund-zu-Mund-Beatmung ging. Er machte den Kurs nicht zum ersten Mal, das merkte man. Zuerst demonstrierte er die Technik an einer Puppe. Dann ließ er einige Kursteilnehmer an der Puppe seinen Anweisungen folgen. Er rief die Krankenschwester, die ihm assistierte, als lebendige Puppe zur Demo auf.
    
    „Ich möchte Euch mit Hilfe von Schwester Sybille demonstrieren, wie eine lebendige Person in die richtige Lage gebracht wird und wie man eine echte Nase richtig klemmen und einen echten Mund öffnen kann. Natürlich hat Schwester Sybille keinen Atemstillstand, also werde ich ihr keine Atemspende geben, aber ich werde die nötige Haltung demonstrieren."
    
    Zum Schluss waren seine Lippen nur Millimeter von ihrem Mund entfernt -- und alle Helferinnen hatten große Augen, als er sofort danach nach Freiwilligen fragte, die es ausprobieren wollten.
    
    „Welche Schülerin möchte sich für eine Demonstration als Bewusstlose zur Verfügung stellen?"
    
    Die Mehrzahl der Schülerinnen meldeten sich sofort. Der Enthusiasmus nahm bei den ...
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