1. Club der Feen Teil 01


    Datum: 03.03.2020, Kategorien: Transen

    ... gut reden. Er war gut 1,78 m groß. Ich erreichte gerade eben 1,58 m. Ich konnte schon verstehen, dass die meisten Mädchen noch nicht einmal beim Tanzkurs mit mir tanzen wollten. Es würde merkwürdig aussehen, hieß es. So musste ich das Tanzen von meiner Mutter lernen, aber die war seit gut zwei Jahren nach der Scheidung in die Bretagne zurückgekehrt. Ich hatte in Deutschland bleiben wollen.
    
    In einer Großstadt gab es auch eine größere Vielfalt -- und damit auch Mädchen, die mehr in meiner Körpergröße lagen. Ich wusste von den italienisch- und türkischstämmigen Mädchen in Hamburg, die mehr als einen halben Kopf kleiner waren als meine Klassenkameradinnen.
    
    Da war ich zuversichtlich, dass ich jemanden treffen würde. Es war nämlich frustrierend, dass die Hälfte meiner männlichen Altersgenossen auf dem Gymnasium nicht nur schon einmal eine Freundin gehabt hatten, sondern viele von ihnen bereits eine feste Freundin hatten.
    
    Der große Schritt von Brunsbüttel nach Hamburg würde nicht einfach sein. Das war mir klar. Der Sprung von einer kleinen Gemeinde von nicht einmal 15.000 Einwohnern hin zu einer Millionenstadt war nicht zu unterschätzen. Es war aber auch nötig. Hier war ich als der ‚Mini-Löwe' ein Lachobjekt für alle, die mich kannten -- und das war mehr als die halbe Schule und die Freiwillige Feuerwehr sowie der Schützenverein. In Hamburg konnte ich erst einmal in der Anonymität untertauchen.
    
    2 1.2 Start als Krankenpflegehelfer
    
    Die Ausbildung als ...
    ... Krankenpflegehelfer dauerte ein Jahr und befreite mich im Jahr 1968 vom Wehrdienst, falls ich mich verpflichtete, für insgesamt zwei Jahre in diesem Bereich zu arbeiten. Lehrlingsgehalt gab es erst nach sechs Monaten. Ein Job in einem Supermarkt würde mich solange über Wasser halten.
    
    Die Ausbildung fand in einem Krankenhaus von Harburg statt. Herr Metzger war der Kursleiter vom DRK, der die Ausbildung für die Pflegehelfer leitete. Sein Name war Programm -- er hatte die Sensibilität eines Schlachters. Er war einer von denen, die nie ein Blatt vorm Mund nahmen. Er benutzte nie die vornehmere Umschreibung ‚Bettpfanne benutzen', sondern nannte es ‚den Patienten scheißen lassen und seinen Arsch dann abwischen'. Auch in anderer Hinsicht war er derb, aber klar unterwegs:
    
    „Ihr seid junge Männer. Natürlich werdet ihr Pfeifen alles versuchen, um Mädchen wie unsere Krankenschwesternschülerinnen zu küssen. Wer aber zu dumm ist und ohne klares Einverständnis ein Mädchen in unserem Krankenhaus zu vögeln versucht, der hat sie nicht alle. Bei einer Beschwerde fliegt der Pflegehelferschüler achtkantig aus dem Kurs. Man darf sich nicht erwischen lassen! Das gilt für den Besuch von Nachtbars wie bei Abenteuern mit Mädchen. Ist das klar?!"
    
    Es war glasklar. Hände weg von den Mädchen am Hospital, wenn man sich nicht total sicher war, ob das betreffende Mädchen mitspielen wollte. Flirtversuche in Harburg waren eindeutig nur mit Vorsichtsmaßnahmen zu unternehmen. Die Schlussfolgerung daraus war auch klar. ...
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