1. Die Einladung


    Datum: 07.03.2020, Kategorien: Romantisch

    ... glauben, machen zu dürfen, was immer sie wollen. Ich vermute, in einer echten Partnerschaft steht hingegen eher das Spiel im Vordergrund."
    
    "Nicht immer. Ich glaube, auch dort gibt es einige, die den Sinn des Ganzen nicht richtig verstanden haben. Die Männer, weil sie zu wenig auf die Partnerin Rücksicht nehmen und die Frauen, weil sie sich zu viel unterordnen. Das richtige Gleichgewicht zu finden ist echt schwer. Auch das habe ich heute gesehen."
    
    "Du hast es doch super gemacht."
    
    "Mir hat geholfen, dass du es bist, mit dem ich gespielt habe. Ich wüsste dir nicht zu sagen, wie ich mich bei einem mir völlig fremden Mann verhalten hätte."
    
    "Wie meinst du das?"
    
    "Dich kenne ich und ich weiß, wie liebevoll und voller Rücksicht du mich behandelst. Bei dir über die Stränge zu schlagen, würde mir nie im Leben in den Sinn kommen", meint sie nachdenklich. "Aber, wenn ich mir vorstelle, vor mir wäre ein Mann gewesen, den ich nicht kenne und mit dem mich so gar nichts verbindet, dann hätte ich ganz sicher weniger Hemmungen gehabt. In diesem Fall hätte es gut sein können, dass dann die ganze Wut auf die Männer, die mich mies behandelt haben, hochkommt und ich ihm wirklich wehgetan hätte. Ich bin ja auch nur ein Mensch."
    
    "Du bist auf jeden Fall sehr ehrlich."
    
    "Ich bin dir dankbar, dass du mir diese Chance geschenkt hast. Es hat mich zum Nachdenken gebracht."
    
    "Mich auch."
    
    "Und was sind deine Schlussfolgerungen?"
    
    "Ähnlich, wie bei dir. Es hängt ganz stark vom ...
    ... Partner und den Umständen ab. Am Anfang bin ich mir ausgesprochen hilflos vorgekommen. Aber mit der Zeit habe ich mich fallen lassen können und habe es genossen. Auch bei mir war entscheidend, dass du es warst und, dass ich dir vertrauen kann."
    
    "Du würdest dich noch einmal so ausliefern?"
    
    "Ja, aber nur dir."
    
    "Mir geht es ähnlich. Dir würde ich mich jederzeit ausliefern. Zu dir habe ich Vertrauen."
    
    "Und mit anderen Männern?"
    
    "Werde ich es wohl oder übel auch machen müssen. Zwar aus der Notwendigkeit heraus, aber zumindest kann ich die Männer jetzt zumindest etwas besser verstehen."
    
    Lea ist mir ans Herz gewachsen. Dass sie gezwungen ist, diesen Job machen, stört mich immer mehr. Ich bin wirklich nicht so weltfremd zu glauben, dass die Mädchen und Frauen, die sich verkaufen, dies tun, weil sie Spaß am Sex haben. Sicher wird es auch da einige geben, aber ich bin mir sicher, dass ein übergroßer Teil einer solchen Tätigkeit nachgeht, weil sie keinen anderen Ausweg wissen. So ist es ja auch bei Lea. Natürlich kann man sagen, sie macht es freiwillig. Wären aber die Lebensumstände andere, würde sie mit Sicherheit nicht hier in diesem Club arbeiten. Es ist also Auslegungssache.
    
    "Was denkst du?", unterbricht sie meine Gedanken.
    
    "Ich möchte etwas mit dir ausprobieren."
    
    "Aha, diesmal bin wieder ich dran", grinst sie.
    
    "Ich würde sagen, wir sind diesmal beide dran", entgegne ich.
    
    "Uh, das klingt schon interessanter."
    
    Ich schaue Lea einen Moment tief in die ...
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