Die Freundin der Freundin
Datum: 09.03.2020,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
Ein ekliger Morgen. Der Wohnwagen hat gefühlte vierzig Grad. Das verträgt sich nicht sehr gut mit dem riesigen Kater, den ich mir gestern angetrunken habe. Am Lagerfeuer, in geselliger Runde mit Gitarristen, fließt der zum Schein mit Cola Zero verdünnte Rum besser als sonst. Heute Morgen erhalte ich dafür die Quittung. Man geht es mir schlecht. Ich klicke das Außenfenster auf Kipp und stecke meine Nase nach draußen. Ein frischer Luftzug tut gut. Leider weht keine Böe. Viel frische Luft kommt nicht in den Wohnwagen. Gerade als ich dabei bin, zu entscheiden, ob ich mir die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen lasse, kommt meine Freundin herein.
„Na wie geht’s meinen Traummann heute Morgen.“
„Gib mir mal ein Wasser.“
„Weißt du eigentlich noch, das du auf dem Heimweg zwei Mal hingefallen bist?“
„Wasser!“
„Ist ja gut.“ meint Sie und wirft mir das Wasser „versehentlich“ auf die Rippen.
„Es ist übrigens gar nicht so witzig, wenn man seinen zwei Meter großen Macker über den kompletten Zeltplatz schleppen muss.“
Wirklich reagieren konnte ich auf diese Aussage nicht. Zu erfrischend war das Wasser, das ich kaum absetzen konnte. Endlich schmeckt es im Mund nicht mehr so eklig pappig. Das erste schöne Gefühl heute. Wie gut kaltes Wasser schmecken kann, merkt man nur auf diese Weise. Danach fühlt man sich als ob man aus den Jungbrunnen getrunken hat. Von so einen Schluck muss ich mich erst einmal erholen. Wie erbärmlich ich mir immer wieder vorkomme, wenn ...
... ich nach einen großen Schluck Wasser mehr nach Luft ringe, als so mancher Äthiopier nach einen Marathon.
Wieder lege ich mich auf die Seite. Jetzt heißt es: „Probieren geht über studieren.“ Nachdem sich mein Kreislauf an die neue Liegeposition gewöhnt hat versuche ich die Augen zu schließen. Oh Mist. Das Ganze erinnert an die Fahrt in einer Achterbahn. Schlafen klappt also nicht mehr. Jetzt muss ich wohl beim Rest meiner Ausnüchterungsphase live dabei sein. Na Toll. Wieder mischt sich meine Freundin ein, die sich mittlerweile in der Sitzecke breitgemacht hat.
„Es ist kurz vor Eins. Gleich schlagen die Anderen auf.“
„Ja und. Ich muss doch nicht aufstehen, oder was?“
„Sicher musst du Das. Du willst uns doch Surfen beibringen.“
„Das kann auch Arne machen. Die 3,6er Segel die ich vom Verein geliehen habe, hab ich schon gestern aufgerickt. Die großen Boards geben Sie euch unten.“
„Wälze die Arbeit jetzt nicht auf andere ab. Du hast Es versprochen und musst dich daran halten.“
„Ich brauche noch ein wenig Ruhe. Ich komme nach.“
„Auf dich kann man sich nicht verlassen. Idiot.“ sagt Sie und knallt die Tür zu.
Auch wenn ich vorprogrammierten Krach am Abend bereits sicher habe, möchte ich jetzt einfach nicht reagieren. Ich weiß das Sie im Recht ist, aber mir geht es einfach viel zu schlecht, um die Angelegenheit jetzt zu klären oder gar irgendwo in die Ostsee zu steigen und den Lehrer zu markieren.
Nachdem ich noch einige Zeit weiter im Bett vor mich her ...