Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... in Sicherheit, den sie noch nicht kontrollieren. Ich habe noch immer das Kommando über ein Kriegsschiff. Damit können wir auf Abstand bleiben."
Nun schauderte es Yun. Der Ozean war tatsächlich eine Grenze. Und auch wenn sie geprahlt hatte, man könne sich vor ihr nicht in Sicherheit bringen, galt das nicht für den Fall, wenn man über das Meer flüchtete. Es gab Mächte im Meer, welche Kumihos nicht wohlgesonnen waren. Und sie würden die Anwesenheit eines Kumihos selbst an Bord eines Schiffes bemerken. Na-Ri vermochte sich zur Not in die Luft erheben und in Sicherheit bringen, wenn ein Angriff erfolgen sollte, Yun stand diese Option nicht zur Verfügung. Einst hatten sie eine weitere Schwester gehabt, welche das Wasser beherrschen konnte und solche Angriffe nicht zu fürchten hatte. Doch die Wasserfüchsin war seit mehr als 70 Jahren verschollen. Weder in dieser, noch in der Dämonensphäre war eine Kontaktaufnahme möglich gewesen. Sie hatte zuletzt in China gelebt. Kumihos waren grundsätzlich Einzelgänger, hielten allerdings immer lockeren Kontakt zueinander. Dies war nötig in einer sich verändernden Menschenwelt.
„Kein Schiff!", antwortete sie kurz angebunden.
De-Yong erinnerte sich an das, was der Mönch ihm berichtet hatte: Kumihos konnten wohl nicht übers Meer. Das schien also zu stimmen.
„Dann eben kein Schiff. Ich werde das Kommando sowieso nicht mehr lange ausüben können. Aber dort sind wir auf jeden Fall vor den Dämonenjägern sicher. Sie werden es nicht wagen, in ...
... den noch von unseren Truppen beherrschten Süden zu kommen."
„Gut", stimmte Yun nach kurzem Nachdenken zu. Also in den Süden. Wir sind ja eh schon in diese Richtung gelaufen. Aber wir werden die Hauptstadt umgehen müssen."
„Und die Linien der Japaner durchbrechen", ergänzte De-Yong. „Eine Idee dazu, wie wir an den Kontrollposten vorbei kommen?"
Yun bleckte ihre Zähne und fuhr ihre nadelspitzen Fangzähne aus.
„Du meinst unsere Nahrungsversorgung unterwegs?"
* * *
Taka hatte sein neues Hauptquartier in dem Teehaus aufgeschlagen. Die Konsolidierung seiner Macht hatte nicht lange gedauert. Dank seines Ermächtigungsschreibens des Daimyos erlosch jegliche Opposition, zumal er versicherte, nur übergangsweise für Ordnung sorgen zu wollen. Und tatsächlich brannte er darauf, endlich die Verfolgung der Dämonen in Angriff zu nehmen. Doch er durfte auch nicht das Kriegsziel aus den Augen verlieren. Und diesen Ort zu sichern war wichtig.
Er machte sich nichts vor. Der Verlust des Kopfes würde zunächst ihm angekreidet werden. Das der General ihm den Kopf allerdings abgenommen hatte, milderte Takas Schuld. Wenn er überdies zeigen konnte, dass es auch sein Verdienst war, die Stadt gerettet zu haben, würde ihn das Rehabilitieren. Und er benötigte das Wohlwollen des Daimyos, um den Auftrag zu Ende zu führen. Er würde mehr Männer benötigen. Mindestens 200, alle ausgerüstet mit Waffen, welche Dämonen auch besiegen konnten.
Nun saß er mit der Miko und dem Priester zusammen ...