Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... hatte dieses Wesen ohne Ende, und ohne großen Verstand kannte es auch keine Langeweile. Nur ab und zu hatte es sich mal zum Fressen woanders hinbewegt.
Bei Na-Ris letzten Rückwurf in diese Sphäre war das Wesen auch woanders gewesen, sodass sie keine Mühe hatte, ihm aus dem Weg zu gehen. Doch dieses Mal hatte es sie kalt erwischt. Noch im Moment ihrer Desorientierung, als sie sich wieder von der Irdischen auf die Höllensphäre umorientieren musste, schnappte das Wesen zu und fraß Na-Ri in einem Stück.
Der Schmerz des verschluckt werden, war nicht schlimm. Schlimmer war der Zwangskontakt zu den unzähligen Mitgefangenen im Monster, von denen viele inzwischen dadurch auch selbst wahnsinnig geworden waren.
In kochendes Wasser zu springen, war vermutlich ein ähnlich unangenehmes Gefühl, wenn man sich zusätzlich noch vorstellt, dass Piranhas einem das Fleisch von den Knochen bissen. Allerdings empfanden diese ‚Piranhas' so ziemlich das Gleiche. Hier drin war jeder zugleich Opfer und Täter. Und Na-Ri konnte hervorragend um sich beißen.
Wie lange der Kampf in ihrer Verwirrungsphase gedauert hatte, konnte sie nicht mehr sagen, doch am Ende war es ihr gelungen, ihre Sinne selbst zu blocken und so den Schmerz auf ein Maas herunter zu schrauben, mit dem sie umgehen konnte. Sie nutzte einfach ihre Erfahrungen aus der irdischen Sphäre, um ihre Empfindungen auf diese zu reduzieren. Nicht dass es wirklich angenehm war, oder gar schmerzlos, aber es ermöglichte ihr, wieder etwas ...
... klarer zu denken.
Doch was das bringen sollte, war ihr selbst nicht klar, denn so wie es aussah, war sie nun für alle Ewigkeiten hier gefangen.
Allerdings besaß Na-Ri etwas, was alle anderen Dämonen hier drin nicht besaßen. Sie trug das Zeichen der Göttin Samshins. Und das war eine Verbindung, welche nicht einmal der Magen des Monsters unterbrechen konnte.
Na-Ri tat das Einzige, was ihr möglich war: Sie begann zu beten.
Ein neuer Pakt
Yun lag neben Shu, welcher einem tiefen Schlaf der Erschöpfung erlegen war.
Sie hatten sich nach dem Essen von den anderen getrennt und im Wald etwas abseits, ein Liebesnest gesucht. Sich von den anderen fortzustehlen hatte zwar für einige Lacher gesorgt, doch niemand nahm es dem Paar übel, ihr Wiedertreffen abseits alleine feiern zu wollen. Obwohl ihnen natürlich neidische Blicke in den Wald folgten. Dort hatte Yun, Shu bestiegen und bis zur Erschöpfung des armen Jungen geritten. Als er danach eingeschlafen war, hatte sie ein ganz klein wenig seines Blutes getrunken. Nicht so viel, dass es ihn geschwächt hätte, aber genug, um ihre Reserven vollzufüllen. Yun hatte selten so viel Energie gespeichert wie in diesem Moment, allerdings sah sie auch die Zeit auf sich zukommen, wo sie die Energie benötigen würde.
Plötzlich spürte sie einen heftigen, nur zu vertrauten Schmerz. Jemand kontaktierte sie aus der ersten Sphäre. Vorsichtig löste sie sich von ihrem Geliebten und begab sich etwas abseits in den Wald, wo sie sich in Trance ...