1. Kumiho Na-Ri 03


    Datum: 25.03.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... versetzte. Doch zu ihrer Überraschung war es nicht Na-Ri, welche sie ansprach.
    
    „Meine Tochter, Feuergeborene!", wurde Yun mit ihrem Namen in der Sprache der Götter, von der Göttin Samshin begrüßt.
    
    Sofort verbeugte sich Yun ehrerbietig bis zum Boden, obwohl die Göttin es vermutlich nicht sehen konnte.
    
    „Oh ehrwürdige Muttergöttin, ich bin erfreut eure Stimme zu vernehmen. Wie kann ich euch dienen?"
    
    „Ich spreche nicht für mich. Tatsächlich bin ich nur Vermittlerin. Deine Schwester wurde vom Großen Fresser gefangen. Sie hat keine Möglichkeit mehr, von dort mit dir kontakt aufzunehmen. Und ich bin anderweitig beschäftigt, kann ihr nicht helfen. Daher füge ich eine Verbindung für euch zusammen, damit ihr kommunizieren könnt. Ich muss jetzt auch los. Leb wohl meine Tochter! Und viel Erfolg!"
    
    „Vielen Dank, oh höchste aller Götter!", bedankte sich Yun.
    
    Kurz darauf vernahm sie Na-Ris Gedanken, welche ihr schilderte, in welchen Problemen sie buchstäblich steckte.
    
    Doch nun bestand eine Verbindung, und damit Hoffnung, dass Na-Ri entkommen konnte. Allerdings gab es ein gewaltiges Problem. Na-Ri verfügte nicht über genug Kraft, aus dem Dämon auszubrechen. Und der Dämon selbst nahm ihr zusätzlich die wenige Kraft weg, welche sie noch besaß. Sie benötigte unbedingt neue Energien.
    
    Yun fluchte, denn sie wusste, was dieses bedeutete. Sie musste Na-Ri ihre Reserven schicken. Und der einzige Weg, über den das funktionieren konnte, war De-Yong.
    
    So leise wie möglich ...
    ... verließ sie ihr Waldversteck und begab sich zur Schutzhütte, wo De-Yong und die anderen Männer schliefen. Leise wie eine Katze schlich sie hinein und weckte De-Yong.
    
    „Was?", fragte er schlaftrunken, als er wach wurde.
    
    „Still, folge mir, wir müssen reden!", befahl Yun.
    
    Als De-Yong sich aufrappelte, klang es für Yun so laut, wie wenn eine Armee sich aufmachte. Doch die anderen im Raum schienen nichts zu bemerken und schliefen weiter. Draußen führte Yun ihn außer Hör- und Sichtweite der Hütte.
    
    „Na-Ri hat Probleme!", eröffnete sie das Gespräch.
    
    De-Yong war noch nicht richtig wach. Er hatte erst zwei Stunden geschlafen. So gähnte er ausgiebig, bevor er sich am Kopf kratzend endlich nachfragte.
    
    „Welcher Art von Problemen? Schlimmer als mein Problem, in wenigen Tagen von ihr innerlich zerrissen zu werden?"
    
    Yun fauchte mehr, als dass sie sprach.
    
    „Du hast überhaupt keine Ahnung von Schmerzen und Leid. Bei euch Menschen ist das auf kurze Zeit beschränkt, und euch steht immer der Ausweg des Todes offen. Doch dieser Ausweg ist uns Dämonen bis zum Ende der Zeit versperrt. Euer Tod ist keine Strafe, sondern ein Geschenk der Götter!"
    
    „Dann sollen die Götter ihr Geschenk für mich noch ein wenig behalten!", antwortete De-Yong säuerlich.
    
    „Wie auch immer", wich Yun aus. „Du musst mit ihrer Perle in dir eine Verbindung zu ihr herstellen. Dann vereinigen wir uns, und ich schicke ihr zusätzlich meine Energie!"
    
    „Was?", rief De-Yong ungläubig aus. „Geht es dir noch gut? ...
«12...282930...90»