Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... Verdacht: Hatte dieser Dämon ihn um sein Blut erleichtert?
So leise, wie es ihm möglich war, schlich Shu den Weg zurück, den er gekommen war. Als er sich außer Hörweite wähnte, begann er zur Hütte zu rennen. Dort angekommen, öffnete er leise die Tür und sah hinein.
Seine Kameraden schliefen noch. Einen Moment lang überlegte er, ob er sie wecken und berichten sollte, was er entdeckt hatte.
Aber würden sie ihm glauben? Und wenn die Legenden stimmten, könnten sie alle zusammen gegen diesen Dämon nichts ausrichten.
Shu wurde mit einem Mal klar, weshalb Ahri den Japanern entkommen war und die beiden ihren kleinen Trupp, mit einer beinahe spielerischen Leichtigkeit überwältigt hatten.
War auch der Leutnant ein Dämon?
Shu schauderte es.
Er war bereit, gegen die Japaner zu kämpfen und notfalls auch zu sterben. Aber mit Dämonen wollte er nichts zu tun haben!
Entschlossen griff er sich seine Sachen, schlich zurück zur Tür, schloss sie leise von außen und ergriff die Flucht.
Er lief lange ziellos in Richtung Westen, und erst, als sein Blick verschwamm, bemerkte er, dass er weinte. Erschöpft und entmutigt, ließ er sich zu Boden sinken.
Ahri, er hatte sie geliebt, und sie hatte ihn nur benutzt.
Zur Bestätigung, dass er sich das alles nicht eingebildet oder geträumt hatte, öffnete er sein Gewand und betrachtete die schmerzenden Wunden. Ja, sie waren frisch. Sie hatte eindeutig sein Blut getrunken.
Sein Blick verhärtete sich und entschlossen richtete er ...
... sich wieder auf: Dieser hinterhältige Dämon würde seine Rache zu spüren bekommen!
* * *
Yoshimoto blinzelte. Das plötzliche Licht, welches auf ihn fiel, blendete ihn. Trotzdem erkannte er zwei Männer.
Er saß, seit Tagen, angekettet im dunklen Schiffsbauch. Nur gelegentlich war jemand zu ihm gekommen und hatte ihm etwas zu Essen gebracht. Vor Kurzem hatte das Schaukeln des Bootes aufgehört, und er vermutete, dass sie im Hafen angekommen waren.
„Steh auf!", befahl ihm einer der Männer auf Koreanisch.
Mühsam richtete Yoshimoto sich auf.
Der zweite Mann trat vor und löste Yoshimotos Ketten von ihrer Befestigung an der Wand. Dann führten sie ihn nach oben an Deck.
Als er sich an das Licht gewöhnt hatte, erkannte er, dass er recht behalten hatte. Sie lagen in einem Hafen. Doch schon schob man ihn weiter und führte ihn über eine Planke an Land. Seine beiden Bekannten, Cha-He und Ju-Won konnte er nirgends entdecken.
„Was geschieht mit mir?", fragte er seinen Begleiter.
„Was soll schon sein, du japanischer Abschaum? Du wirst verhört und dann hingerichtet!", antwortete Dieser, mit merklicher Verachtung in seiner Stimme.
Zu einem ähnlichen Schluss war auch Yoshimoto schon gekommen, während er angekettet im Schiff lag. Seine Nützlichkeit für die Koreaner schien begrenzt. Aber noch konnte er etwas anbieten.
Zunächst wurde er im Hafen an einer Mauer befestigt, wo ein Soldat ihn bewachte, welcher damit absolut unzufrieden war. Offensichtlich hatte er sich auf ...