Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... keine Ahnung, wo er ist. Wir hatten einen Streit und er lief weg."
Der Rekrut sah sich um. „Seine Sachen sind auch weg!"
„Dann ist er also desertiert", stellte De-Yong mit zorniger Stimme fest. „Wenn er sich nicht bis zum Ende des Tages eines Besseren besinnt und zurückkommt, gilt er als Verräter. Ihm droht die Todesstrafe! Ihr alle seid nun Rekruten des Königs unter meinem Kommando. Niemand entfernt sich mehr ohne meine Erlaubnis, ist das klar?" Drohend legte die Hand auf sein Schwert.
Verblüfft sahen sich die jungen Männer an.
„Ist das klar?", fragte De-Yong etwas lauter nach.
Zögernd nickten die Rekruten.
„Ich will ein lautes: ‚Jawohl, Herr Leutnant!', hören!"
„Jawohl, Herr Leutnant!", kam zögernd die Antwort.
De-Yong trat vor den bisherigen, selbst ernannten Anführer Choe Mok.
„Wenn du mein Unterführer sein willst, musst du mit bestem Beispiel vorangehen. Ist das klar?"
Dessen Verblüffung währte nur kurz.
Er straffte sich und antwortete voller Stolz: „Jawohl, Herr Leutnant!"
„Gut, dann bist du der Scharführer und damit für alle hier verantwortlich! Du sorgst dafür, dass meine Befehle ausgeführt werden!"
„Jawohl, Herr Leutnant!"
„Gut, meine ersten Befehle lauten: Ein Mann wird von jetzt an draußen den Weg bewachen, damit uns niemand überraschen kann. Alle anderen werden hier aufräumen. Dann wird Frühstück gemacht."
„Jawohl, Herr Leutnant!", antworteten nun alle, beeindruckt vor so viel Autorität.
Mok deutete auf einen und ...
... wies ihn an, draußen Wache zu halten.
Dann begannen alle, die Hütte zu säubern und das Frühstück vorzubereiten.
Yun ging mit De-Yong vor die Hütte und außer Hörreichweite der anderen.
„Was ist mit dem Jungen?", fragte De-Yong.
„Er ist davongelaufen. Ich nehme an, dass er uns beobachtet und meine Schwänze gesehen hat, als wir uns vereinigt haben. Er wird verwirrt und erschreckt sein."
De-Yong fluchte leise. Dann versuchte er, einen klaren Gedanken zu fassen.
„Wenn Na-Ri sich meldet, werden wir uns wieder vereinigen müssen, richtig? Es kann erneut vorkommen, dass einer der Rekruten sieht, was du bist. Das kann gefährlich werden."
Daran hatte Yun auch bereits gedacht.
„Ich laufe nicht herum und erzähle jedem, was und wer ich bin! Ich habe nicht Jahrhunderte überlebt, ohne eine gewisse Vorsicht walten zu lassen", erklärte sie ihre Überlegungen.
„Das ist mir klar. Doch entweder verlassen wir diese Jungen jetzt, oder wir weihen sie ein."
Beide dachten einen Moment lang nach. Schließlich nickte Yun.
„Ich werde sie erschrecken, zweifellos. Aber sie müssen mehr Furcht vor mir bekommen, als vor den Japanern oder sonst etwas. Es muss was Nachdrückliches sein!"
De-Yong nickte. Yun konnte zweifellos Angst einjagen. Doch das alleine würde nur zu weiteren Desertionen führen. Die Jungs mussten das Gefühl bekommen, dass sie nirgends vor Yun sicher wären, würden sie flüchten. Eine Idee begann sich in seinen Gedanken zu formen.
In kurzen Sätzen teilte er Yun ...