Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... liefen ihr über die Wange.
Verwirrt tastete sie nach den Tropfen. Doch statt etwas Feuchtes, ertastete sie etwas Festes auf ihrer Wange. Als sie ihre Fingerspitze mit einer Träne darauf vor ihr Auge hob, erkannte sie zu ihrer Überraschung einen kleinen Bernstein in Form eines Tropfens.
Und in diesen Bernstein eingeschlossen war das Abbild De-Yongs.
* * *
Takas Befehle waren eindeutig gewesen: Die Patrouille hatte zum Weg zurückkehren, und irgendeinen Koreaner als Gefangenen zurückbringen sollen. Auf jeden Fall lebend.
Sie waren am frühen Morgen aufgebrochen, während Taka weiterhin im Lager verblieb. Die Samurai hatten Zelte errichtet, die Hütte war Tabu, nur die Miko, oder Taka durften dort hinein. Selbst Kazuki wurde der Zutritt verwehrt.
Teiko verbrachte die überwiegende Zeit in der Hütte, um den Gefangenen zu verhören und auch zu bewachen. Der Dolmetscher befand sich bei ihr.
Taka war natürlich klar, dass er den Dolmetscher anschließend töten musste. Der Mann war kein Samurai und ihm auch nicht verpflichtet. Was er mit der Mika tun würde, war ihm noch nicht ganz klar.
Solange sie ihm gehorchte, mochte sie leben.
Kazuki dagegen stellte ein Problem dar. Der Priester hatte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Takas Pläne gemacht und nur widerwillig gehorcht, als Taka im befahl, das Lager zu sichern.
Also dürfte auch Kazuki nicht überleben.
Takas Samurai waren nicht eingeweiht und würden nach Möglichkeit auch nicht mitbekommen, was ...
... Taka tat.
Dadurch, dass Taka dem Gefangenen fern blieb, würde niemand ahnen, dass er sich, über die Mika, dessen dämonische Kraft aneignen wollte.
Also bestand keine Notwendigkeit, diese Männer auch umzubringen.
Teiko durfte mit niemanden außer Taka über das, was sie tat sprechen. Und der Dolmetscher die Hütte generell nicht mehr verlassen. Offiziell war er ein weiterer Bewacher des Gefangenen, aber natürlich war er nun auch ein Gefangener.
Es war gegen Mittag, als die Patrouille erfolgreich zurückkehrte. Sie hatten einen Bauern gefangen genommen.
Der gefesselte Mann hatte sich nicht gewehrt, obwohl er keine Ahnung hatte, was die feindlichen Krieger von ihm wollten, oder weshalb sie ihn gefangen genommen hatten.
Taka warf nur einen kurzen Blick auf ihn, dann befahl er, dass der Mann in die Hütte gebracht werden sollte. Dort würde Teiko sich um ihn kümmern.
Das Leben dieses Mannes war völlig unwichtig.
* * *
De-Yong schreckte hoch, als die Tür aufgerissen wurde, und ein schmächtiger Mann in die Hütte gestoßen wurde.
Außer De-Yong befanden sich die Miko und der Dolmetscher in der Hütte, welche ihn ununterbrochen bewachten.
Die Miko hatte ihn in den letzten Stunden immer wieder Fragen gestellt, teilweise auch erneut gefoltert, wenn sie mit De-Yongs Antworten unzufrieden war.
Allerdings war De-Yong so geschwächt, dass er dann immer schnell ohnmächtig wurde.
Bei manchen Sachen hatte De-Yong bewusst gelogen, andere jedoch wahrheitsgemäß ...