1. Kumiho Na-Ri 03


    Datum: 25.03.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... beantwortet.
    
    So wusste die Miko immerhin, dass De-Yong bei der ersten Schlacht lebensgefährlich verletzt und von Na-Ri gerettet worden war.
    
    Außerdem, dass Na-Ris Kopf vernichtet wurde.
    
    Was ihrem Körper geschehen war, wusste De-Yong nicht.
    
    Immerhin hatte er wahrheitsgemäß geantwortet, dass ohne die Perle in seinem Körper, der kopflose Körper der Kumiho nicht mehr als eine sterbliche Hülle war und schnell in Verwesung überging.
    
    Und sie wusste nun, dass zur Erhaltung der dämonischen Kraft unbedingt menschliches Blut vonnöten war.
    
    De-Yong hatte keine Zweifel, dass er bald getötet würde. Doch das war ihm egal. In kurzer Zeit wäre er sowieso tot.
    
    Noch immer konnte er die Perle in sich spüren. Die Miko hatte sie ihm nicht abnehmen können.
    
    Mit leichtem Bedauern dachte er an Na-Ri, welche inmitten von Feinden zurück in diese Welt treten würde. Würde sie sogleich erneut geköpft werden? Oder bereitete Yun in diesem Moment einen Überfall vor?
    
    De-Yong fürchtete den Schmerz, wenn Na-Ri in ihm entstand, doch noch mehr fürchtete er die Hölle, welche er gesehen hatte. Und entgegen der Versicherung Yuns, dass Menschen dort nicht hingelangten, war er davon nicht überzeugt, dass sie recht hatte.
    
    Als nun der andere Gefangene in die Hütte gestoßen wurde, war De-Yong zunächst verwirrt. Doch als die Miko ohne zu zögern dem Mann, mit einen Messer, in den Hals stach und dessen Blut trank, erkannte De-Yong, dass er durch seine Offenheit einen weiteren Menschen zum Tod ...
    ... verurteilt hatte.
    
    Sowohl der Dolmetscher als auch De-Yong sahen mit Entsetzen, wie die Miko gierig das menschliche Blut aus dem Sterbenden saugte.
    
    Im Gegensatz zu De-Yong hatte sie offensichtlich keine Probleme mit dieser salzigen Flüssigkeit.
    
    Als sie anscheinend genug getrunken hatte, warf sie den toten Mann neben De-Yong.
    
    De-Yong verstand nicht, was sie dann sagte, benötigte aber auch keine Übersetzung ihrer Worte, um sie zu begreifen.
    
    „Nun es scheint, als ob du die Wahrheit gesagt hast!"
    
    * * *
    
    Teiko hatte lange darüber nachgedacht, ob sie dem Befehl Takas nachkommen sollte. Doch nachdem sie sich bereits mit dem Feind vereinigt und die dämonische Kraft in sich aufgenommen hatte, blieb ihr keine Wahl mehr.
    
    Die ‚Perle', wie der Koreaner es genannt hatte, verlangte nach menschlichem Blut.
    
    Und wenn sie ehrlich war, spürte sie seit der Vereinigung auch einen wachsenden Hunger, welcher durch Reis nicht zu stillen war. Wenn der Koreaner genauso empfunden hatte, war es Teiko schleierhaft, wie er sich beherrschen konnte, nicht andere Menschen einfach anzufallen, nachdem er so ausgezehrt war.
    
    Als er andere Gefangene gebracht wurde, zögerte sie schließlich keinen Moment lang. Sie tötete ihn und trank das warme, salzige Blut in tiefen zügen.
    
    Sogleich bemerkte sie in ihrem Inneren eine Veränderung: Es war, als würde eine kalte, schmerzende Kugel in ihr plötzlich warm werden und die Wärme auf ihren ganzen Körper abstrahlen. Zugleich fühlte sie sich erfrischt ...
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