1. Die Radtour


    Datum: 31.03.2020, Kategorien: CMNF

    Wie immer, ist auch diese Geschichte frei erfunden.
    
    Samstag. Ein herrlicher Sommertag, ein wolkenloser blauer Himmel. Heute war endlich der Tag, wo wir unsere lange geplante Radtour machen würden. Wir, das sind Dieter und Katrin, beide Anfang 40, kinderlos. Mitfahren wollen unser befreundetes Ehepaar Horst und Christine, von allen nur Chris genannt, mit ihrer Tochter Anita. Horst und Chris waren ebenfalls Anfang 40, Anita 19.
    
    Um 7 Uhr morgens klingelt es bereits an der Tür. Ich mache auf. Davor stehen Horst und Chris. „Guten Morgen ihr beiden. Wo habt ihr Anita gelassen“ fragte ich.
    
    „Die junge Dame kam heute noch nicht aus dem Bett“ gab Horst zur Antwort.
    
    „Wir sind gleich fertig, kommt doch noch kurz herein“ rief Katrin aus der Küche. „Muss mich nur noch umziehen.“ Ich war ja schon fertig. Kurze Hose und ein T-Shirt, und Sandalen. Chris und Horst waren sehr sportlich gekleidet. Beide in ärmellosem T-Shirt, Horst trug eine Radfahrhose, welche am Gesäß extra gepolstert war, Chris eine abgeschnittene Jeans als Short. Ihre Räder beide mit 21-Gang-Schaltung. Wir hatten leider nur beide ein 9-Gang-Modell, nicht mehr die neuesten.
    
    „Ich hol schon mal die Räder aus dem Schuppen“ rief ich in die Wohnung.
    
    Aus dem Bad drang nur ein knappes „ja ist gut“. Als die Räder draussen waren, stellte ich fest, dass ich sie erst aufpumpen sollte. Ich holte die Fußpumpe, Horst half mir mit seiner kleinen flinken Handpumpe. „Na, da werden wir uns wohl euch anpassen müssen mit der ...
    ... Geschwindigkeit. Aber wir haben ja den ganzen Tag Zeit“ ließ Chris von sich hören. Sie ließ immer wieder aufblitzen, dass sie halt doch etwas besser betucht waren als wir. Die beiden waren durchtrainiert, was an den Fitnessstudios lag, die sie oft besuchten. Sowie tadellos braun. Das kam von den vielen Freizeitaktivitäten, sowie ihre zahlreichen Saunabesuche im Sommer.
    
    Katrin kam endlich. In einer knielangen Hose, dazu eine Bluse. Fürchterliches Outfit. Chris verdrehte auch die Augen. Katrin brachte noch einen Rucksack mit ´ein paar Häppchen für unterwegs´ wie sie meinte, und etwas zu trinken. Horst hatte dafür an seinem Rad eine Satteltasche. Er übernahm die Getränke, da die Satteltaschen mit Akkus gekühlt waren. Den Rucksack nahm ich auf den Buckel. Dann gings los.
    
    Erst mal raus aus dem Ort. Dann fuhren über gut ausgebaute Wege abseits der Straße gen Süden. Ließe man es gemütlich angehen, könnte man mit dem Rad von uns aus in guten 2 Stunden am Bodensee sein. Horst und Chris fuhren voraus, danach ich und als letzte Katrin. Sie hatte Mühe, uns zu folgen. Chris und Horst hatten es bemerkt und drosselten ihr Tempo. „Aber bei dem Tempo fahren wir nicht an den See“ musste Chris ihren Senf dazugeben. Leider musste ich ihr Recht geben. Katrin war völlig untrainiert. Jeder kleine Anstieg war für sie ein Berganstieg der Tour de France. Nach etwa 10 km machten wir die erste Rast, an einem kleinen Bach. Dort stärkten wir uns mit einem Brot, dazu ein paar Schluck Apfelschorle. Dann ...
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