1. Sunstar Bingo...


    Datum: 31.03.2020, Kategorien: Insel der Scham,

    ... nicht, aber hin und wieder konnte das ja auch nicht schaden.
    
    Ich nahm meinen Geldbeutel raus und wollte ihr die Münze geben. Doch als ich das Fach öffnete und hineinschaute, fiel es mir siedend heiß ein. Ich hatte gerade den Wagen vollgetankt und war noch nicht auf der Bank gewesen. Genau 4 Euro hatte ich noch. Zwei Münzen je 2 Euro. Vielleicht hatte ich ja noch Kleingeld im Auto. Aber nein, da hatte ich gestern beim Einkaufen schon vergeblich gesucht. Mist.
    
    „Ich hab auch nur noch vier Euro. Das reicht gerade für die Mindestzeit.“
    
    „Oh, wie schade.“ Die Enttäuschung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ich meinte sogar etwas Wasser in ihren Augen zu entdecken.
    
    „Na, nicht gleich weinen. Hier nehmen Sie die 2 Euro. Kleiner hab ich es nicht. Ich kann ja später noch mal wiederkommen, wenn ich auf der Bank war.“
    
    Ich hatte ihr das Geld versprochen, jetzt war ich in der Pflicht. Dann mußte ich eben ein anderes Mal wiederkommen. So drückte ich ihr die Münze in die Hand.
    
    „Das ist aber wirklich sehr nett von Ihnen. Ich kann Ihnen Einsfünfzig zurückgeben.“
    
    „Danke. Nicht nötig. Schenke ich Ihnen.“
    
    „Ich habe zu danken. Aber jetzt habe ich ein richtig schlechtes Gewissen. Meinetwegen können Sie nicht unters Solarium.“
    
    „Ich werde es überleben.“
    
    Was waren denn zwei Euro, wenn man damit jemanden glücklich machen konnte?
    
    Dann wandte ich mich zum Gehen. Doch ich war noch nicht an der Tür, als sie sich wieder meldete.
    
    „Gibt es keine andere Lösung?“ fragte sie ...
    ... richtig schuldbewußt.
    
    Ich zuckte mit den Schultern.
    
    „Ich glaube, die gibt es leider nicht.“
    
    „Wissen Sie“ sagte sie. „Ich schreibe in einer Stunde einen wichtigen Englisch-Test. Und da wollte ich mich zuvor noch ein wenig entspannen. Unterm Solarium kann ich das am besten. Da kann man für ein paar Minuten abschalten und träumen.“
    
    „Ja, das geht mir genauso. Na, dann mal viel Vergnügen.“
    
    Ich winkte ihr zu und wandte mich wieder zum Gehen.
    
    „Warten Sie!“ rief sie mir hinterher.
    
    „Ja?“
    
    „Ich habe da eine Idee. Wir könnten doch zu zweit unter den Sonnenhimmel. Das mache ich mit meiner Freundin auch öfter. Platz genug ist da.“
    
    Daran hatte ich auch schon leise gedacht, aber es nicht gewagt auszusprechen. Zum einen kannte ich sie ja nicht, zum anderen war ich ein Mann und hätte zudem noch ihr Vater sein können.
    
    „Ja, das wäre schön. Wir könnten zusammenlegen und eine Viertelstunde nehmen.“ meinte ich.
    
    „Stimmt. Das ist ja noch besser.“
    
    „Aber haben Sie denn keine Angst vor mir? Schließlich bin ich ein Fremder.“
    
    „Eigentlich schon. Aber sie haben mir ohne zu zögern und ganz uneigennützig Geld gegeben. Obwohl das zu Ihrem Nachteil war. Sie sind bestimmt ein Gentleman.“
    
    „Danke für die Blumen. Aber ich denke, das war doch selbstverständlich.“
    
    „Von den Jungs aus meiner Klasse hätte das keiner gemacht.“
    
    Aber da war noch was. Man bräunt sich normalerweise ja nackt. Ganz nackt. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß die jungen Mädels heute so schamlos ...
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