1. Weit Weg Teil 07 - die Erde


    Datum: 27.11.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... konsumieren, einen sanften Sexfilm zu schauen, um sich in Stimmung zu bringen.
    
    «Ich weiß, wie Fortpflanzung funktioniert, dafür brauche ich keine Bücher zu lesen».
    
    «Erfüllender Sex in einer Beziehung ist viel mehr als bloße Reproduktion», versuche ich zu erwidern.
    
    «Nein».
    
    Meine Fresse, das sind gute Aussichten.
    
    Lin und ich kleben an den Scheiben, als wir in die Atmosphäre des Planeten sinken, und der mit üppigem Grün bewachsene Planet mit den großen Meeren sich vor unseren Augen auftut.
    
    Ist das die Erde?
    
    Meine Zweifel sind wieder da. Sind wir durchs Nichts getuckert, um wieder am Ausgangspunkt zu landen, frage ich mich. Voll die Verarsche. Ich habe mich nie darum gekümmert, wo im weiten All wir uns befinden. Die ganze Mission und die frigide Lin gehen mir dermaßen auf den Schnürsenkel, dass mich nur der geile Sex mit Clio motiviert, überhaupt etwas zu tun.
    
    «Das ist die Erde», flüstere ich zu Lin.
    
    «Dein Testosteron-gesteuertes Hirn funktioniert ja bestens», stichelt sie retour.
    
    «Was soll diese ganze Sche**e?»
    
    «Geduld».
    
    «Willkommen, auf der Erde», verkündet Q-1 aus den Lautsprechern.
    
    «Seit wann weißt Du davon?», schreie ich Lin, während ich sie an ihren Oberarmen packe, an.
    
    «Seit der letzten Wachphase».
    
    «Und warum hast Du Charakter-Schlampe mir nichts davon gesagt?».
    
    «Denk mal nach, Du Idiot. Dein Beitrag zu dieser Expedition hat sich auf die Ausübung Deiner perversen Fickspiele beschränkt. Wenigstens wissen wir, dass Dein Sperma ...
    ... gesund ist und die Produktion verlässlich funktioniert. Du hast keinen anderen Nutzen für die Expedition».
    
    «Ich bringe Dich um».
    
    «Gar nichts wirst Du. Q-1 nimm ihn in Sicherheits-Haft».
    
    «Sind bei Euch alle Sicherungen durchgebrannt?».
    
    Ich versuche, mich der Inhaftierung zu erwehren, aber Q-1 ist derart schnell und kräftig, dass ich keine Chance habe, ihr zu entkommen. Ich lande in einem großen Raum, der nur darauf gewartet hat, einen Gefangenen zu beherbergen. Keine Chance zu entkommen, keine scharfen, kantigen Gegenstände, kein Seil, kein Gürtel, nichts, wirklich nichts.
    
    Ich bemerke nichts von der Landung, wahrscheinlich hat man mich sediert.
    
    Q-1 holt mich in meiner Zelle ab, verpasst mir eine elektronische Fußfessel und Handschellen, die meinen Armen und Händen etwas Bewegungsfreiheit erlauben. Sie eskortiert mich zu einem Fahrstuhl der uns gefühlte 50 Meter nach unten bringt. Die Luke öffnet sich, grelles Licht, frische Luft. Wir betreten die Erde.
    
    Das erste Mal in meinem Leben festen Boden unter den Füssen, im Sonnenlicht stehen und Luft, die nicht aus einer Maschine stammt, einatmen. Realität oder drogen-induzierte Halluzinationen?
    
    Ich staune mit offenem Mund. Wald, ein Fluss, blauer Himmel, Wolken, Geräusche, die ich noch nie vernommen habe. Die Intensität der Farben ist zu viel für meine Augen. Ich setze mich auf den Boden und beginne, vor Freude zu flennen.
    
    Fragen über Fragen. Andere Menschen, Tiere, welches Jahr schreiben wir, wer bin ich ...