Sophie, Gregor und ich
Datum: 02.05.2020,
Kategorien:
Sonstige,
... ich noch mein Notebook und schloss Google, Maps und booking. Bevor ich gmail schloss, las ich mir noch einmal mein ungesendetes e-mail durch. Dann griff ich noch einmal zur Zeitung, um die Anzeige noch einmal zu lesen. "Anna, schließ es ungesendet", ging es mir durch den Kopf, nur um unvermittelt zu denken, "schick es ab, tu einfach etwas unvernünftiges, dass hast du ohnedies schon viel zu lange nicht mehr gemacht und was soll passieren? Wenn Spinner dahinter stehen, oder alles nur Fake ist, verläuft es sich in deinem toten email-Account". Ich seufzte kurz auf, der Mauszeiger stand direkt über dem Senden-Button. Klick, das mail verschwand in den unendlichen Weiten des www. "Böse, unvernünftige Anna, ach was sage ich, böse, unvernünftige und schmutzige Anna", sagte ich zu mir selbst und trieb mir damit selbst ein Lächeln ins Gesicht. Egal was passieren würde, es fühlte sich gut an wieder einmal etwas unvernünftiges, "verbotenes" gemacht zu haben. Gut gelaunt ging ich zu Gianni.
"Buona sera, Gianni". Gianni lächelte mich an, "buona sera, Signorina Anna, come stai? Du siehst eute so glucklich und sufrieden aus! Das gefällt mir.". Ich setzte mich an die Bar, "Ach Gianni, ich fühle mich gerade echt gut, das ist herrlich und war viel zu lange schon nicht mehr so, würdest du mir bitte ein Tiramisu und einen Ristretto geben?". "Naturlich Signorina Anna, kommte sofort".
Obwohl ich Gianni schon eine gefühlte Ewigkeit kannte, ich mich bei ihm Nächtelang ausgeweint hatte, er mir ...
... also als wirklich guter, intimer, also nicht körperlich sondern intim im Geiste, ihm konnte ich einfach alles erzählen, Freund ans Herz gewachsen war, war ich für ihn immer "Signorina Anna". Er war Gianni, ich war Signorina Anna, niemals Anna. Ich weiß nicht, weshalb das so war, es war einfach so und irgendwie gefiel es mir auch, es hatte gleichzeitig etwas von Distanz, aber auch von unglaublicher Nähe.
Gianni stellte das Tiramisu und den Ristretto vor mich, "prego". "Danke Gianni, würdest du mir bitte noch einen Grappa dazugeben, den guten von deiner Mama und dir auch einen einschenken? Ich fühle mich gerade echt gut und würde gerne mit dir anstoßen." Gianni zog eine Augenbraue hoch und sagte lang gezogen, "Signorina Anna...", er lächelte mich an, "du weißt doch, keine Alkohol während die Dienst". Ich lächelte zurück, "aber fur dich mach ich naturlich eine Ausnahme". Er schenkte 2 Grappa ein, stellte mir ein Glas hin und hielt mir seines entgegen, "salute, Signorina Anna, wenn du glucklich bist, bin ich auch glucklich". Ich stieß mein Glas gegen seines, "zum Wohl Gianni", wir kippten beide den Grappa hinunter, dann beugte ich mich über die Bar, zog ihn zu mir und küsste ihn herzlich auf beide Wangen, "Danke, Gianni", ich lächelte ihn an, "danke, dass du mir so ein wunderbarer Freund bist". Gianni griff mit seiner rechten Hand an seine Brust, deutete eine Verbeugung an und widmete sich seiner Arbeit.
Als ich mein Tiramisu gegessen und den Ristretto genossen hatte, winkte ...