Sophies Reifeprüfung 06
Datum: 07.05.2020,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
... vulgär, dass sie lieber mit einer Papiertüte über dem Kopf umhergelaufen wäre. Doch noch viel größere Bauchschmerzen bereitete ihr das klitzekleine Etwas, für das sie ihre Kleidung hatte eintauschen müssen. Das Mini-Kleid klebte in geradezu obszöner Weise an ihrem Körper, dessen geringste Kontur noch unter dem „wet look" erkennbar blieb. Zudem würde die knallrote Farbe auf hundert Meter Entfernung jeden Blick auf sie lenken. Und es gab einiges zu sehen: Das großzügige Dekolleté machte absolut kein Geheimnis aus ihren süßen Brüsten. Untenrum war es ein Wunder, dass nicht schon im Stehen der neon-pinke String aufblitzte, so kurz wie das Kleidchen war.
Ihre Beine waren schlichtweg nackt. Hier gab es nichts, was ihre Haut bedeckte, wenn man von dem Glitzerspray absah, das die fette Maike darüber gesprüht hatte. Sophies gesenkter Blick verharrte schließlich auf den Pumps, in die man sie gezwungen hatte. Vorne Plateau und hinten 15 cm Absatz, das Ganze aus einem durchscheinenden Kunststoff gefertigt: Für einen Betrachter aus der Ferne mochte es so aussehen, als würde sie über dem Boden schweben. Für sie bedeutete es, dass jeder Schritt ein mühsamer Balanceakt würde.
„Toll, Sophie. Das ist genau das richtige für Dich!", trällerte Nicole.
„Ja, passend für Deine Figur", fügte Maike giftig an.
„Und schau doch mal, wie gut Dein Arsch zur Geltung kommt! Die Männerwelt gehört Dir, Sophie!", höhnte Inga.
So begann die dritte Prüfung, deren Konzeption dieses Mal Maike ...
... zugerechnet werden durfte. Gemeinsam mit ihren beiden Komplizinnen hatte sie Sophie am Samstagabend in die Großstadt F. gekarrt. In einem Waxing-Studio, das von einer Bekannten Nicoles betrieben wurde, war das Opfer einer umfassenden Körperpflege unterzogen worden, ehe es eingekleidet und auf die letzte Prüfung eingeschworen wurde.
Wie Sophie schon ahnen konnte, stand auch heute ihr Körper im Mittelpunkt. Mit einer derart profanen und entwürdigenden Aufgabe hatte sie gleichwohl nicht gerechnet: Schnödes Geld sollte sie für ihre Herrinnen eintreiben. Nein, nicht von dem Bankkonto, auf das die Eltern einzahlten. Selbst verdienen sollte sie es, bar auf die Kralle. Wie sie es anstellte, war angeblich egal und doch machten ihre Peinigerinnen keinen Hehl aus dem, was in diesem Outfit die einzig naheliegende Option war.
Das Laufgeschäft war in der Bahnhofsstraße zwar offiziell nicht mehr erwünscht, aber es war natürlich nicht verboten, sich sexy anzuziehen und ein wenig auf und ab zu gehen. Sophie durfte bloß nicht zu offensichtlich am Straßenrand stehen und Autos heranwinken, denn das hätte schnell die Aufmerksamkeit des Ordnungsamtes oder anderer Störenfriede erregt. Am besten war es für sie, Passanten abzugreifen. Hatte Sophie einen Kerl nach ihrem Geschmack gefunden, sollte sie ihn in das „Grand Century" Hotel führen, wo es einen speziellen Zimmertarif für 30 Minuten gab.
„So zehn bis fünfzehn Öcken dürftest Du als Anfängerin verlangen", erläuterte Maike im fachmännischen Ton, ...