Toy 6
Datum: 12.05.2020,
Kategorien:
Hardcore,
... ständig fast nackt herum lief. Wie schnell man sich doch an das scheinbar unnormale gewöhnen konnte. Wenn sie zuhause aus der Dusche trat, war ihr erster Griff beim Bademantel gewesen. Hier hatte sie außer einem Shirt nie was angehabt. Von den paar Kleidern, die damals die anderen gekauft hatte, war keines für das geeignet, was sie vorhatten. Die Kleidung aus Pias Schrank passte keine von ihnen. Pia war einfach zu schlank.
„Wir müssen einkaufen. Kann man Jaqueline schlafen legen?“
„Woher weißt du das?“
„Ihre ganze Welt ist künstlich. Da wird es auch der Tag und Nachtrytmus sein. Ich will nicht von ihrer Mutter sprechen, wenn sie dabei ist, noch will ich, dass sie mich nochmal in einer anderen Gestalt sieht als der silbernen. Nicht bevor sie wieder ein ganzes Wesen ist.“
„Du bist wieder wütend.“
„Und wie ich wütend bin. Wenn du gesehen hättest, was Pia, Monika und ich gesehen haben, du wärst es auch. Hast du eigentlich auch einen autonomen Roboterkörper?“
„Ja. Ähnlich wie der von Alex.“
„Auch bewaffnet?“
„Ja.“
„Dann kommst du auch damit mit. Passen die alle in den Transporter?“
„Ja. Wo müssen wir denn hin?“
„In den Westerwald. Eine alte Tankstelle mit eine aufgegebenen Bauernhof dabei. Weit weg von allem. Ideal wie hier, um Menschen zu quälen.“
„Hier wird niemand gequält.“
„Stimmt, alle hier sind freiwillig und haben es sich ausgesucht, das mitzumachen, was ihnen angetan wurde. Und die tolle Wahl, die einem von Martin gelassen wurde. ...
... Gegessen werden, Ficktoy oder Versuchskaninchen. Wirklich gut.“
„Ja, wir sind alle Bestien. Außer dir. Du würdest nie ein Blutbad anrichten.“
Das saß. Jessica sah ihn entgeistert an. Grade wollte sie noch nur zerstören. Die unkontrollierte Wut, die sie wieder erfasst hatte, die sich in Form einer kalten und berechnenden Persönlichkeit spiegelte, bekam Risse. Irgendwo unter der harten Schale war das junge Mädchen Jessica, die nur geliebt werden wollte. Die entsetzt war von dieser Welt, in der sie nun war. Und die jetzt nach außen brach und sich an Jan klammerte. Die Jessica, die von dieser Welt unberührt war und naiv durchs Leben gegangen war mit romantischen Vorstellungen von Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Die optimistische lebensbejahende und nun total geschockte Jessica brach sich Bahn durch den Panzer aus Wut und schrie ihre Verzweiflung heraus und heulte und brach schluchzend zusammen.
Jan hielt sie. Er hatte es nicht erwartet. Hilflos hielt er die bisher so starke und kontrollierte Jessica, die so vieles im letzten halben Jahr ihres hier seins ertragen hatte. Die mit ihrer Stärke, ihrem Willen und auch mit ihrer Wut sie alle mitgezogen hatte. Jetzt erkannte er, es war eine Fassaden gewesen. Und er hatte dieser Fassade den letzten Schlag verpasst und sie zum Einsturz gebracht und das verletzte Wesen vom Jessica freigelegt.
„Martin stellt die Fragen als Test“, sagte Jan. „Er hoffte immer, dass einer sich für vierte Möglichkeit entscheiden würde.“
„Es gab keine ...