Muskeln aus Stein
Datum: 29.05.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... Bargeld? Er entschied sich dagegen, schließlich war der Mann kein Taxifahrer. Ob er ein Angestellter von Savannah Peacemakers war? Oder von ihrem Typen, diesem Adeligen?
Sie fuhren mehr als eine Stunde schweigend zu einem riesigen Appartementkomplex, bei dem der Fahrer das Auto durch einen bewachten Einfahrtsschranken in die Tiefgarage steuerte. Dort stieg er gemeinsam mit Dariusz aus und brachte ihn zum Lift. Dariusz war unglaublich erleichtert, dass er nicht kommentarlos in der Garage ausgesetzt worden war.
Sie stiegen im neunten Stock aus und der Fahrer zückte ein Mobiltelefon, um ihr Kommen anzukündigen. Als sie um die Ecke kamen, wurde eine Tür geöffnet und Savannah stand barfuß in T-Shirt und Shorts im Türrahmen.
"Vielen Dank, Gregory", sagte sie freundlich und gab dem Fahrer einen gefalteten Geldschein.
"Jederzeit gerne, Miss Peacemakers." Damit nickte er Dariusz zu und ging zurück zum Lift.
Die junge Frau trat einen Schritt zurück in die Wohnung und ließ Dariusz mit einem Lächeln eintreten. "Ich war nicht sicher, ob du wirklich kommen würdest. Geh einfach durch ins Atelier. Willst du etwas trinken?"
Dariusz räusperte sich. "Wasser, bitte." Dann ging er weiter in den nächsten Raum und stand in einer Art lichtdurchflutetem Wintergarten, nur dass er keine Pflanzen, sondern eine Unmenge Malutensilien, aber auch Gipssäcke und größeres Werkzeug enthielt.
Die Frau trat hinter ihm ein, reichte ihm ein großes Glas Mineralwasser mit Eiswürfeln und lächelte ...
... erneut. "Ich bin Savannah", sagte sie und streckte die Hand aus.
Dariusz stellte sein Glas ab und schüttelte sie. "Dariusz", sagte er eingeschüchtert. Im letzten Moment fielen ihm seine halbwegs guten Manieren ein und er fügte an: "Danke für die Einladung." Er fand es nett von ihr, dass sie nicht automatisch davon ausging, dass er wusste, wer sie war. Oder dass sie zumindest höflich genug war, sich trotzdem vorzustellen. Sie wirkte insgesamt sehr nett und kein bisschen überheblich, ob seine Kollegen ihn wohl verarscht hatten? Andererseits hatten sie ihm ihren korrekten Namen genannt und ein Fotograf hatte sich für sie interessiert.
"War das dein persönlicher Chauffeur oder der deines Verlobten?"
"Nein, nein, das ist nur ein Fahrdienst, den hier im Haus viele Mieter engagieren. Die haben gut ausgebildete Fahrer und kommen so oft her, dass sie den Fotografen am Schranken keine Anhaltspunkte liefern, wer im Auto ist oder wessen Gast gerade eintrifft."
Dariusz nickte verstehend und sah sich dann weiter im Raum um. Die Stille wurde länger, bis er sich unbehaglich zu fühlen begann. Er sah zu Savannah, die ihn beobachtet hatte. Fragend hob er die Hände.
"Wie geht es jetzt weiter?"
Savannah legte den Kopf schräg. "Hast du es eilig?"
"Nein, ich weiß nur nicht, was ich hier tun soll."
"Ich brauche dich als Vorlage für meine erste Steinstatue. Ich habe mich noch nie an Bildhauerei gewagt und da ich befürchte, dass ich nach meiner Hochzeit ein ganz anderes Leben ...