1. Das Vampirimperium 1.1.1: Tunguska


    Datum: 02.06.2020, Kategorien: Fetisch

    ... Offenbar ging nur ein kleiner Teil des Blutes in ihren Mundraum, damit sie es schmecken und riechen konnte. Der weitaus größte Teil wurde von ihren Zähnen wie mit Spritzen eingesaugt und gelangte ohne Umweg durch den Rachen direkt in ihren Magen. Probeweise versuchte sie etwas Blut direkt in ihren Mund laufen zu lassen und dann herunterzuschlucken. Aber das gelang nicht. Es war schon schwierig das Blut eines toten Wolfes überhaupt in ihren Mund laufen zu lassen, aber es dann runter zu schlucken klappte gar nicht. Ihre Speiseröhre schien nur eine Sackgasse zu sein und irgendwo in ihrem Hals zu enden. Sie musste das Blut doch durch ihre Eckzähne aufsaugen.
    
    Selene vermutete, dass sie entweder einer Spezies angehörte, welche von Menschen abstammte und die Speiseröhre und die glatten nutzlosen Zähne Überbleibsel aus dieser Vergangenheit waren, oder dass sie einer Spezies angehörte, welche solche Merkmale entwickelt hatte, um sich als Mensch tarnen zu können. Möglicherweise waren dann Menschen ihre eigentliche Beute. Die Wölfe hatten sie zwar gesättigt, aber das Blut hatte irgendwie falsch geschmeckt. Nicht weil es Blut war, aber irgendeine Note war darin, die ihr nicht zusagte. Und das lag nicht nur daran, dass die Wölfe tot waren
    
    Frisch genährt spürte Selene, dass sie kräftiger wurde. Obwohl sie sich immer noch nicht ernsthaft anstrengte war sie jetzt fast doppelt so schnell unterwegs. Sicher würde sie so bald auf Menschen treffen. Dann könnte sie ihre Theorie testen, ...
    ... dass Menschen ihre eigentliche Beute waren. Sie hatte den Fluss verlassen und steuerte nach Süden. Im hohen Norden Sibiriens gab es ihres Wissens nach keine Siedlungen. Erst ein bis zwei Tagesreisen weiter südlich gab es Siedlungen.
    
    -----
    
    Selene hatte sich die beiden nächsten Tage von Rehen ernährt. Ein Reh einzufangen fand sie aber sehr viel leichter, als es lebend zu fangen und frisches Blut trinken zu können. Aber noch schwerer fiel es ihr ihren Appetit zu zügeln und nur gerade so viel zu trinken, dass ihr Opfer überlebte. Erst Reh Nummer elf hatte das Glück Blut spenden zu dürfen und anschließend noch wegrennen zu können. Selene jagte jetzt einfach so oft, dass sie nicht gezwungen war, aus Hunger zu töten. Sie wollte nur dann töten, wenn es wirklich nötig war.
    
    Erst jetzt am dritten Tag fand sie Anzeichen menschlicher Besiedlung. Erst einen Weg und später sah sie eine kleine Siedlung. Sie konnte Menschen hören und sehen. Die Menschengruppe, die sie sah, war bekleidet und unterhielt sich. Nackt würde sie auffallen, also versteckte sie sich im Wald und lauschte den Fremden.
    
    Sie verstand jedes einzelne Wort von ihnen. Sie hatte sogar das Gefühl, dass diese Leute vom Land ihre eigene Sprache weniger gut beherrschten, als sie selbst. Trotzdem war es nicht ihre Muttersprache. Ihre Gedanken waren definitiv in einer anderen Sprache. Neugierig beobachtete sie weiter.
    
    Die Männer waren Jäger auf der Suche nach Pelzen, um sie noch weiter im Süden verkaufen zu können. ...
«1...345...»