1. Das Bankett


    Datum: 03.06.2020, Kategorien: CMNF

    ... begafft. Und das alles, ohne dass sie dafür auch nur einen einzigen Cent erhalten haben? Wir bezahlen sie und garantieren für ihre Sicherheit. Bei uns wird ihnen absolut nichts passieren.“
    
    Sandra setzte sich wieder und hörte sich an, was von ihr erwartet wurde.
    
    Die Agentur sollte ein Bankett ausrichten. Für die Vorspeise war angedacht, dass eine nackte Frau auf einer großen Edelstahlplatte lag und auf und um ihren Körper herum die ganzen Köstlichkeiten angerichtet wurden. Die Frau selbst war eigentlich nur Dekoration. Sie müsse absolut nichts tun. Nur ruhig da liegen und zwar nackt.
    
    Die Argumentation von Herrn Schubert entbehrte nicht einer gewissen Logik. Sicherlich würde sie begafft werden. Aber während sie das in der Sauna einfach so hinnahm, würde sie hier ordentlich bezahlt. Bezahlt fürs Nichtstun. Sie würde ihr Geld geradezu im Schlaf verdienen.
    
    Andererseits verursachte ihr der Gedanke, sich den Partygästen nackt auf dem Präsentierteller zu zeigen, eine Gänsehaut.
    
    Sandra rang mit sich selbst. Herr Schubert und seine Assistentin blickten sie an. Es entstand eine peinliche Stille.
    
    Zäh wie Honig kroch die Zeit dahin. An der Wand hing eine Uhr. Ihr Ticken, das Sandra bisher entgangen war, schien immer lauter zu werden.
    
    Sandra musste sich entscheiden. Draußen vor der Tür warteten zwei weitere Kandidatinnen, die möglicherweise all zu bereit wären, diesen Job zu übernehmen. Die Chance musste sie ergreifen, jetzt oder nie!
    
    Die Uhr tickte.
    
    Tok ....tok ...
    ... ....tok ....Sandra kam es vor wie Paukenschläge.
    
    „O.K. ich mach’s!“
    
    „Glückwunsch damit sind sie ihrem neuen Job schon ein ganzes Stück näher“, gratulierte ihr Frau Haller.
    
    „Da wäre allerdings noch eine Kleinigkeit“, dämpfte Herr Schubert die allgemeine Euphorie.
    
    „Wir wollen natürlich nicht die Katze im Sack. Wir würden sie vorher schon gerne einmal nackt sehen. Wenn sie so freundlich wären und sich dort drüben vor der Leinwand ausziehen würden.“
    
    Sandra bewegte sich beherzt auf die Fotoecke zu und knöpfte sich dabei die Bluse auf. Sie trennte sich ohne viel Aufhebens von ihrem BH, ihrem Rock und dem Slip. Sie wagte es nicht zu zögern. Sie befürchtete, dass sie dann der Mut verlassen würde und sie ihre Entscheidung widerrufen würde.
    
    Sie stellte sich vor, das wäre wie ein ganz normaler Arztbesuch, bei dem sie sich frei machen müsse.
    
    Während sie sich auszog, hatte sie den beiden Beobachtern stets den Rücken zugekehrt. Doch nun, völlig nackt musste sie sich umdrehen, um ihren Körper von zwei Augenpaaren begutachten zu lassen. Ihr Pulsschlag beschleunigte sich. Es war doch ein Unterschied, ob sie in der Sauna eine Nackte unter Nackten ist, oder ob sie sich hier nackt von angezogenen Menschen begutachten lassen musste. Sandra versuchte ihre Blößen unauffällig mit den Händen zu verdecken. Herr Schubert lies sich jedoch nicht austricksen. Er forderte Sandra auf, die Hände seitlich an den Körper zu legen und die Beine etwas zu spreizen. Sandra fühlte ein leichtes ...
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