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Seltsame Tage #04
Datum: 06.06.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... doch noch Platz, direkt bei dir." Sagt er grinsend. „Da drüben, 10 Meter weiter ist auch Platz." Gebe ich ihm mit einem Tonfall zu verstehen, der mich sogar selbst etwas überrascht. „Komm schon. Wir können doch etwas ..." „Nein, können wir nicht. Und jetzt zieh Leine." Er packt mich an der Schulter. „Vielleicht sollte dir mal einer zeigen, wo dein Platz ist." Brummt er mich an und lacht einmal laut. Reflexmäßig packe ich seinen Arm, drehe mich einmal und im nächsten Moment fliegt er über meine Hüfte. Als ich sein verzerrtes Gesicht an mir vorbeifliegen sehe, denke ich mir, dass ich wohl noch immer Judo beherrsche. Als Michael habe ich ja sehr viel Erfahrung in Judo, aber, dass ich das auch als Frau noch kann überrascht mich doch etwas. Etwa 2 Meter von mir entfernt kommt er auf dem Boden auf und nach dem Geräusch, was dabei zu hören ist wird es einigermaßen weh tun. Er dreht sich und ich sehe auf den ersten Blick, dass sein Arm gebrochen ist. Eine klassische Treppenbildung. Leid tut er mir nicht, aber ich ruf trotzdem die 112 an. Schon ein paar Minuten später kam der RTW und dahinter auch gleich zwei Streifenpolizisten, die wohl schauen wollen, was hier los ist. „Die Schlampe hat mir den Arm gebrochen." Schreit er zu den Beiden rüber. Der eine Polizist geht direkt auf mich zu und der andere steigt mit in den RTW. „Sie haben ihm den Arm gebrochen?" fragt er mich, während er meine Figur mustert. Ich nicke nur. „Er hat sie an ...
... gegrabscht und sie hat sich verteidigt." Mischt sich eine der Blondinen ein. „Sie haben alles gesehen?" „Ja, haben wir. Wir wollten eigentlich gerade helfen, aber sie hat ihn da schon zu Boden geworfen." „Okay. Warten Sie bitte, ich komme gleich noch zu ihnen." Wieder wendet er sich mir zu. „Dann erzählen Sie mal." Ich sage ihm, was passiert ist und, dass ich ihn darauf zu Boden geworfen habe. Nachdem er meine Personalien aufgenommen hat, meint er ich könne gehen und wendet sich an die kleine Gruppe. Auch sie bestätigen wohl meine Story. Irgendwie ist mir gerade die Lust am Sonnen vergangen und so packe ich meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg nach Hause. Auf dem Weg fange ich ein wenig an mich in Gedanken in Rage zu bringen. Was bildete sich der Typ eigentlich ein? Ich werde zu Fuß gehen, um etwas runter zu kommen. Erst jetzt verstehe ich, was er vorhin meinte. Nach seiner Ansicht hätte ich, als Frau wohl vor ihm, als Mann kuschen sollen. Am besten noch hätte ich ihm wohl dankbar, für seinen Hinweis um den Hals fallen sollen. Was auch immer. Langsam rege ich mich auch wieder ab. Ich hab zwar auch schon Frauen etwas herablassend behandelt, aber so hab ich noch nie eine angegangen. Was läuft in so einem Kopf bloß schief? „Alles klar bei dir?" riss Tobi mich aus meinen Gedanken. „Du brabbelst irgendwas vor dich hin. Klang irgendwie wütend." Setzt er noch nach. „Alles gut. Hab gerade nem Typen den Arm gebrochen, weil er mich einfach ...