Die kleine Fee
Datum: 04.12.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
Vor langer, langer Zeit, lebte in einem Wald eine kleine Fee. Sie führte ein unbeschwertes Leben, flog dank ihrer winzigen Flügelchen im Wald umher und erfreute sich an den schönen Blumen, die auf den Lichtungen wuchsen. So wie die anderen Feen auch, wohnte sie in einer kleinen Asthöhle, hoch oben in einem Baum, in der sie sich gemütlich eingerichtet hatte.
Eines Morgens, sie lag noch in ihrem kleinen Bettchen, hörte sie die Stimme ihres Vaters: „Bella, kommst du bitte, wir müssen mit dir reden!"
Schnell schlüpfte sie in ihr schillerndes Feenkleidchen und flog entlang des Baumstammes nach unten, wo bereits ihre Eltern warteten.
„Bella", sagte ihre Mutter, „du bist nun alt genug, um Erfahrung bei den Menschen zu sammeln."
„Aber.... ich....", stotterte sie und hatte plötzlich einen Kloß im Hals. „Ich habe Angst vor den Menschen. Die sind groß und unheimlich. Ich will nicht zu den Menschen", protestierte sie.
In ihrem bisherigen Leben hatte Bella erst einen Menschen gesehen. Der war riesengroß gewesen, hatte einen langen verfilzten Bart und er schlug mit einer scharfen Axt auf die Bäume im Wald ein. Dieser Anblick hatte ihr große Angst gemacht und seitdem mied sie diese Stelle im Wald.
„Jede Fee muss Erfahrung bei den Menschen sammeln, so verlangt es die Tradition", meinte ihr Vater und sein Tonfall ließ keinen Widerspruch zu. „Du wirst drei Jahre im Schloss verbringen, danach darfst du in den Wald zurückkehren." Bella wusste, dass ihr keine andere Wahl ...
... blieb. Also verabschiedete sie sich von ihren Eltern und Freunden und machte sich auf den Weg.
Die Abenddämmerung brach bereits herein, als sie den Waldrand erreichte. Die untergehende Sonne beleuchtete das riesige Schloss, das in einiger Entfernung auf einem Hügel thronte. Vor dem Schloss konnte sie auch mehrere Menschen entdecken und sie war froh, dass Feen unsichtbar waren. Menschen konnten Feen nur dann sehen, wenn sich die Fee freiwillig zu erkennen gab. Kurz nach Sonnenuntergang erreichte sie das Schloss und schlüpfte unter dem mächtigen Tor hindurch ins Innere. Sie war überwältigt von der Größe des Schlosses, den unbekannten Gerüchen und den vielen Menschen, die geschäftig herum wuselten. Staunend flog sie im Schloss herum und fand schließlich einen hohlen Ziegel, in dem sich ein verlassenes Vogelnest befand. Dort machte sie es sich gemütlich und schlief erschöpft ein.
Nach einigen Tagen hatte sich die kleine Fee einigermaßen an das Leben im Schloss gewöhnt. Bei jedem Erkundungsflug machte sie neue Entdeckungen, die sie staunen ließen. Einmal hatte sie sogar die Prinzessin gesehen. Bella hätte sich niemals gedacht, dass es so schöne Menschen gibt. Prinzessin Sonja hatte langes, dunkles Haar und wunderschöne braune Augen. Das prachtvolle Kleid, das sie trug, war am Rücken zusammengeschnürt, wodurch ihr üppiger Busen nach oben gedrückt wurde und ein umwerfendes Dekolletee preisgab.
Nach einigen Tagen war Bella so mutig, dass sie auch in der Nacht durch das Schloss ...