Behrlein 11
Datum: 23.06.2020,
Kategorien:
Medien,
... stünde.
An einem Abend suchte Lene das Gespräch: „Max, ich muss mit dir reden.“ „Was ist denn los?“ „Kannst du dir vorstellen, mit mir Kinder zu haben, mit mir eine Familie zu gründen.“ „Ich will mein Leben mit dir verbringen, aber Kinder kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.“ „Bist du dir ganz sicher, dass dies nicht vielleicht in ein paar Jahren zu deiner Lebensplanung passen könnte. Ein paar Jahre könnte ich noch warten. So alt bin ich noch nicht.“ „Ich weiß, dass bei euch Frauen der Wunsch nach Kindern, nach Mutterglück immer irgendwo im Kopf herumspukt. Aber ich kann mich beim besten Willen nicht als Vater sehen. Mit Kindern konnte ich noch nie etwas anfangen, vor allem nicht mit kleinen Kindern.“ „Max, mir wurde eine leitende Stelle in der Zentrale unserer Firma angeboten. Du weißt, dass dies eine Entfernung von mehr als 400 Kilometern bedeutet.“ „Dann geh ich halt mit.“ „Für dich ist dort kein Platz frei. Ich habe mich schon erkundigt.“ - „Ich habe lange darüber nachgedacht und hätte auf dieses Angebot gerne verzichtet, wenn du bereit gewesen wärest, mit mir Kinder zu haben. Das wäre für mich höherwertig gewesen. Wenn du nicht dazu bereit bist, nehme ich die Stelle an. Dann versuche ich, im Beruf Karriere zu machen. Du bist nicht bereit, hast du gesagt.“ „Nein, auch unter diesen Umständen nicht, mit Kindern würde ich nur unglücklich werden. Es wäre auch unehrlich, jetzt zu Kindern ein Ja zu sagen und dich dann hängen zu lassen.“ „Schön, dass du ...
... aufrichtig bist, das heißt aber auch, dass meine Entscheidung steht. Ich werde die Stelle also annehmen und dich verlassen. Eine Beziehung über 400 Kilometer, bei der man sich vielleicht alle zwei bis drei Wochen einmal sieht, will ich nicht. Es fällt mir sehr schwer, weil ich dich wirklich liebe. Aber mein Entschluss ist endgültig. Ich habe mir Bedenkzeit bis morgen ausgebeten. Ich werde zusagen und zwei Tage später dort anfangen.“ Trotz aller Entschiedenheit merkte man, wie schwer ihr alles fiel. Max war bleich wie die Wand. „Wenn das so ist, gehe ich jetzt in meine Wohnung. Ich wünsche dir viel Glück.“ Er packte die wenigen Sachen, die ihm hier gehörten, in seine Tasche und verließ die Wohnung, ohne sich noch einmal umzudrehen. Daheim legte er sich gleich ins Bett, aber er konnte nicht einschlafen. Die ganze Nacht wälzte er sich hin und her, Trauer und Enttäuschung waren über ihn geschwappt und ließen ihn nicht mehr los. Die ganze Nacht tat er kein Auge zu. Er hätte am liebsten zugleich schreien und weinen wollen. Am Morgen rief er in der Firma an, dass er krank sei und wohl auch am nächsten Tag noch nicht kommen werde.
Als er wieder in der Firma erschien, war Lene schon an ihrem neuen Arbeitsplatz. Nach ein paar Tagen kam eine ältere Angestellte und übernahm ihre Arbeit. Er kannte sie, hatte auch nichts gegen sie, wusste aber, dass man ihr auf keinen Fall etwas erzählen durfte. Sonst wusste es bald die ganze Firma.
Max blieb in seinem Stimmungstief und fiel wieder ganz in ...