Homo Superior 99: Epilog
Datum: 05.07.2020,
Kategorien:
Inzest / Tabu
... die zuerst einen weiteren Bunker bauten, in dem Nahrungsmittel wuchsen, Baumwolle für warme Kleidung und Holz, um neue Häuser zu bauen. Papa hatte auch die Samen dafür eingelagert.
Dann kam der atomare Winter. Einige der Bomben hatten empfindliche Stellen getroffen. Rings um die Erde brachen Vulkane und Supervulkane aus und die Temperatur fiel ins Bodenlose. Ohne unsere Fusionskraftwerke hätten wir nicht überlebt. Und ohne den Energieschirm, den Tessa, Matts älteste Tochter, erfunden hatte, müssten wir in dicken Pelzen mit Atemmasken herumlaufen, wann immer wir unsere Häuser verließen. Stattdessen liefen wir alle nackt herum. Wozu etwas anziehen? Unter Tessas Schirm war es immer angenehm warm.
Ich holte tief Luft und setzte mich wieder in Bewegung. Meine Schritte trugen mich über eine fast unsichtbare Brücke hin zu der Insel. Wir hatten natürlich in den Geburtstag hineingefeiert, doch die Kinder hatten sich schnell verabschiedet. Sie lebten schon lange ihr eigenes Leben, von dem wir nur sehr wenig wussten.
Ich war einmal aus Versehen in eine ihrer Versammlungen gestolpert. Janitha war aufgespritzt und hatte mich freundlich, aber bestimmt hinauskomplimentiert. Und jede Antwort auf meine Fragen, zum Beispiel, warum die Kinder im Kreis auf dem Boden lagen, abgewehrt. "Bitte, Mama", sagte sie. "Wir — haben ein wichtiges Projekt am Laufen und brauchen Ruhe zum Nachdenken." Auch die Fünfjährigen?
Doch heute früh hatte ich eine Notiz auf meinem Handy gefunden. Pascal ...
... wollte mich sehen. Nur mich. Er hätte eine Überraschung.
Okay. Hier war ich. Die schwere Stahltür zum Bunker öffnete sich lautlos, und eine sympathische Frauenstimme sagte "Hallo Ruth. Folge einfach den grünen Pfeilen." Die Lisa, die damals unsere Limousine gesteuert hatte, war schon lange im Ruhestand, doch der Quantencomputer unter uns hatte dieselbe Stimme.
Ich zog den dünnen Anzug aus Papier an, den hier drinnen alle trugen, und lief in Richtung einer weiteren Stahltür, die lautlos aufschwang. Dahinter fand ich mich in einer Art Schaltzentrale. Ein Halbkreis aus Tischen war da aufgebaut, dahinter große Bildschirme an den Wänden. Bildschirme, die eine Art Maschine aus allen Richtungen zeigten, in die dicke Kabel hineinliefen. Ich starrte einfach nur.
Pascal kam auf mich zu, strahlend übers ganze Gesicht. "Mama, schön, dass du gekommen bist."
"Was macht ihr hier?"
"Das wirst du schon bald erfahren. In —" Er wies auf eine Uhr, die eine Stunde und zehn Minuten anzeigte und rückwärts lief. "— etwa eineinhalb Stunden. Doch zuerst müssen wir etwas besprechen." Er nahm mich am Ellenbogen und führte mich zu einer Seitentür.
Dahinter lag eine kleine Kantine. Ein paar Tische und eine Polsterliege, zu der Pascal mich brachte. "Mama", sagte er, als wir uns gesetzt hatten. "Ich liebe dich."
Ich holte Luft. Worauf würde das hinauslaufen? "Ich liebe dich auch. Aber das weißt du doch."
Jetzt holte er tief Luft. Ich hatte ihn noch nie unsicher erlebt. Selbst als Baby ...