Fenuo: Das Interview
Datum: 12.07.2020,
Kategorien:
CMNF
... dann zeigten mir meine Freunde einen Prospekt von Fenuo. Es zeigte eine wunderschöne Insel mit traumhaften Stränden, fast wie im Paradies. Auf soziale Aspekte jedoch ging es gar nicht ein. Ich hatte mich sofort in die Insel verliebt. Und dazu kam, dass sie ein unglaubliches Angebot von einem Reiseveranstalter entdeckt hatten, der scheinbar gerade versucht, Fenuo bei jungen Leuten in Deutschland attraktiv zu machen. Es war mit Abstand das günstige Angebot. Für mich war klar, dass ich auf jeden Fall nach Fenuo fahren wollte. Doch dann zeigten sie mir ein zweites Infoblatt über die kulturellen Eigenarten hier.
FE:
Und? Was dachten Sie darüber?
Manuela:
Ich muss gestehen, dass ich zunächst sehr skeptisch war. In dem Moment sagte ich einfach nur “Nein! Niemals werde ich da hinfahren”. Doch je länger ich darüber nachdachte, je interessanter fand ich die Vorstellung. Und… (
errötet leicht
) …wenn ich ehrlich bin, könnte diese Inselpolitik fast aus einer meiner geheimsten Fantasien stammen. Daher hatte ich auch letztendlich doch der Reise zugestimmt, auch wenn mir nicht sehr wohl dabei war. Aber irgendwie fand ich Vorstellung sehr aufregend und so nahm ich meinen Mut zusammen und schickte spät nachts eine E-Mail an meine Freunde, dass ich dabei wäre. Am nächsten Morgen, hatte ich eine Antwort, dass sie gerade alles gebucht hatten und nächste Woche schon die Tickets kommen. Da hatte ich wohl keine Wahl mehr, jetzt musste ich da durch.
FE:
Und wie fühlen ...
... Sie sich jetzt? Ist die einseitige Nacktheit inzwischen wirklicher Alltag für Sie geworden?
Manuela:
Oh ja! Es ist wirklich erstaunlich wie schnell das geht. Obwohl ich das an den ersten Tagen hier niemals gedacht hätte.
FE:
Erzählen Sie von den ersten Tagen auf Fenuo…
Manuela:
Der erste Tag war hart, besonders die Ankunft. Sie müssen wissen, dass mich meine Freunde vor dieser Reise niemals nackt gesehen hatte, nicht mal oben ohne. Und nun musste ich mich total entkleiden. Als ihnen dann zum ersten Mal so nackt gegenüber trat, wäre ich am liebsten im Boden versunken. Sie sagten zwar nichts, aber ich konnte sehen, wie sie mich anblickten. Inbesondere, wie sie auf die Stellen blickten, die selbst im Schwimmbad stets durch den Bikini verhüllt waren. Ich spürte aber, dass ich nichts dagegen tun konnte. Ich versuchte nicht mal, meinen Körper mit den Händen zu verdecken. Das erschien mir irgendwie sinnlos. Und als ich dann eine Einheimische sah, die auf einmal ganz entspannt an mir vorbeilief, machte mir das etwas Mut.
Der nächste große Moment war, als ich dann in die Halle am Anleger kam. Irgendwie erwarte ich eine Reaktion der Leute, doch irgendwie nahmen sie kaum Notiz von mir. Und dann spürte ich plötzlich ein interessantes Gefühl, als ich so nackt durch das Gebäude zum Ausgang lief. Denn ich realisierte, dass ich gerade zum ersten Mal in meinem Leben nackt in der Öffentlichkeit war. Das war ein sehr intensives Gefühl. Irgendwie aufregend, aber falsch ...