1. Santa Fu


    Datum: 27.07.2020, Kategorien: CMNF

    Hier ein kleiner weihnachtlicher „Zwischenspurt“, Barbara 3 folgt dann etwas später.
    
    Santa Fu
    
    Mit lautem Scheppern fiel die schwere Gittertüre ins Schloss. Die erste Runde beendet! Alles ruhig, nichts los. Die Insassen sahen entweder fern oder lasen in ihren Betten. In ihrer Wachstube wartete ein warmer Kaffee in der Kaffeemaschine. Der Kollege, der mit ihr den Nachtdienst schieben sollte, hatte sich kurzfristig krank gemeldet. Also musste sie notgedrungen alleine Dienst schieben. Das kam nicht allzu oft vor, es widersprach sogar der Dienstvorschrift. In der Nachtschicht nicht das große Problem, alle Zellen sind zu Dienstbeginn
    
    schon verschlossen. Nachts werden nur stündlich Kontrollgänge gemacht, die genau protokolliert werden müssen.
    
    Seufzend öffnete sie den Kragen der Uniformbluse. Wie sie diese Kluft hasste, kratzige Hosen, enger Kragen, einfach nur unbequem. Nur raus hier! Nach kurzem Überlegen warf sie auch den BH in den Spind. Sie angelte ihre Tasche unter dem Tisch hervor, dann Jogginghose und Schlabber-T-Shirt heraus. Schnell hängte sie ihre Uniform auf den Bügel und schlüpfte in die bequemen Sachen. Nachts kann sie ja keiner sehen. Ob in korrekter Uniform oder barfuss im Freizeitlook, das spielt keine Rolle - so dachte sie zumindest.
    
    Sie prüfte ihre Überwachungsmonitore und schaltete den Fernseher an.
    
    Bosten Legal
    
    wollte sie auf keinen Fall verpassen. Die nächste Runde um Mitternacht würde sie ein paar Minuten verschieben, Papier ist geduldig, ...
    ... Hauptsache das Dienstprotokoll ist perfekt geführt. Entspannt lehnte sie sich in ihrem Sessel zurück.
    
    Mit dem abrupten Ende der Fernsehserie und dem Übergang zur Werbung
    
    griff sie lustlos nach ihrem Schlüsselbund und schnappte sich den Schlagstock. Zwei Etagen im Sicherheitstrakt! 56 Zellen, immer 14 auf jeder Gangseite, auf zwei langen Fluren. Hier saßen die besonders harten Jungs, alle mindestens 15 Jahre oder länger. Einige würden das Haus nur mit den Füßen voran wieder verlassen können.
    
    Leise vor sich hin pfeifend, schlich sie barfuss über den Gang. Der Schlagstock kratzte über die Wand. An den Türen ploppte er leicht an das Metall beschlagene Holz. Sie kam gerade um die Ecke und konnte die große Gittertüre schon wieder sehen, da drehte sich in den sorgfältig gefetteten Angeln geräuschlos eine der Zellentüren.
    
    Ein harter Griff von hinten um ihren Mund, der Arm mir dem Schlagstock wurde verdreht. Mühelos hob der Angreifer die 65 kg hoch. In weniger als fünf Sekunden schloss sich die Zellentür wieder und wurde von innen mit ihrem Generalschlüssel verschlossen.
    
    Noch immer im Fesselgriff trat ein wahrer Fleischberg von Mann vor sie hin.
    
    „Na, wen haben wir denn hier?“ Sein fragender Blick ging in die Runde. „Eine Wärterin kann es nicht sein, die haben doch Uniformen an, oder?“
    
    „Eigentlich schon!“, kam es aus der Ecke.
    
    „Dann kann es nur die Nutte sein, die ich im Internet für heute Abend bestellt habe!“ Das allgemeine Gelächter steigerte ihre Angst noch ...
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