Nordlichter - Drei mal streichen hält besser
Datum: 07.08.2020,
Kategorien:
Verführung
... für dich. Das ist ja irgendwie total scheisse. Aber das mit der latenten Hoffnung auf bessere Zeiten kenne ich nur zu gut", sagte sie einfühlsam.
"Hör auf dein Herz, dann weisst du, was du tun musst", gab ich ihr einen Rat.
"Nein, das geht nicht", sagte sie irgendwie verlegen und stahl sich aus meiner Nähe.
"Warum nicht? Das wäre das Beste, was du tun kannst. Warum sollst du warten, bis die Beziehung weitergeht, wenn du nicht mehr willst. Aber wenn du sie doch willst, dann lohnt sich die Zeit und die damit verbundene Selbstreflexion", gab ich ihr mit auf den Weg.
Sie holte noch zwei weitere Roller aus ihrem Zimmer und wusch auch diese ab. "Kennst du noch Terence Hill?", wollte sie auf einmal von mir wissen.
"Ja, klar", sagte ich und hatte schon so ein Gefühl, warum sie diese Frage gestellt hat.
"Du siehst ihm irgendwie sehr ähnlich", sagte sie und schaute verlegen.
"Was, bin ich schon so alt geworden?", scherzte ich und entlockte ihr ein Lächeln.
"Ich meine den Terence Hill in jungen Jahren. Und wenn ich auf mein Herz hören würde, dann ist der Fall klar", sprach die hübsche Dänin. Mir kam die Küche in diesem Moment irgendwie klein vor. Das alles war irgendwie surreal. Flirtete sie gerade mit mir?
"Das ist doch gut", sagte ich.
"Du meinst das mit dem jungen Terence Hill?", wollte sie von mir wissen.
"Das mit deinem Herzen", entgegnete ich und hatte das Gefühl, als ob die Küche nochmals ein Stück kleiner geworden wäre.
"Wahrscheinlich", ...
... hörte ich sie mehr hauchen als sprechen. Sie schaute mir tief in die Augen und lächelte verlegen. "Jedenfalls ...", sagte sie laut und wendete sich von mir ab, "nervt mich das mit dem Zimmer und der falschen Farbe", brachte sie den Satz mit viel Energie zu einem Ende und lief in ihr frisch gestrichenes Zimmer. Ich folgte ihr und sah, wie sie sich auf den Boden legte und die Decke anschaute.
"Ich finde, dein Zimmer sieht mit dem Weiss nicht so schlecht aus", sagte ich und legte mich neben sie und starrte ebenso an die Decke.
"Vertrau mir. Meine Mutter ist Architektin. Ich habe viel von ihr gelernt", sprach Charlotte sanftmütig.
"Cool, ihr habt es hier auch wunderschön", sagte ich.
"Moe und ich ergänzen uns gut", sagte sie und schaute mich kurz an, als ob sie dadurch die Bedeutung des Satzes hervorheben wollte. "Aber trotzdem habe ich keine Lust, die Decke neu zu streichen", fügte sie lachend hinzu und schaute mit einem prüfenden Blick nach oben.
"Vielleicht kann Moe noch eine Teleskopstange besorgen, dann musst du nicht mehr auf die Trittleiter und bekommst keine Nackenstarre", sagte ich schmunzelnd, während ihr Blick beim Sprechen wieder zu mir glitt. Wir schauten uns in die Augen.
"Ich fand es garnicht so schlecht, wie du mich vorhin "stabilisiert" hast", sagte sie mit einem irgendwie zufriedenen Gesichtsausdruck. Die Aussage wirkte authentisch, als ob sie von Herzen kommt.
Ich lächelte sie an. Sie sah mit ihren vollen Lippen sehr niedlich aus. Von ihrer ...