Aurelies fabelhafte Welt
Datum: 22.08.2020,
Kategorien:
Transen
... könnest sehen, was aus mir geworden ist. Dass ich stark bin ...«
»... und wunderschön«, fügte Leon hinzu und sagte: »Du hast mich letzte Woche, auf dem Rummel komplett aus der Bahn geworfen.«
»Weißt du, auf was du dich einlässt?«, frage Aurelie.
»Ich habe bisher nur Erfahrung mit ... normalen ...«
»... mit, nicht transsexuellen Frauen«, half ihm Aurelie bei der Formulierung und Leon nickte dankbar.
»Ich habe kein Interesse an Männern, aber ich würde nicht hier sitzen, wenn ich eine Beziehung von einer Vagina abhängig machen würde«, erklärte Leon schlingernd und schaute hilfesuchend zu Aurelie.
Leon holte tief Luft und unternahm einen neuen Anlauf: »Shemale-Pornos machen mich echt heiß, aber in erster Linie hast du mich letzte Woche als Mensch fasziniert und ja, ich bin unheimlich gespannt, deinen Körper kennenlernen zu dürfen, und hoffe, dass du mir diese Welt behutsam näherbringst.«
Aurelie küsste ihn und rutschte mit ihrem Hintern auf seinen Schoß, sodass sie quer auf seinen Oberschenkeln saß, anders konnte sie ihm in dem engen Rock nicht näherkommen.
»Jetzt wirst du mutig.«
»Vielleicht will ich ja, dass mich der Wolf beißt«, neckte ihn Aurelie.
»War die Idee mit dem Schäferhund nicht gut?«
»Nein, ich will keinen Hund«, sagte Aurelie entschlossen. Sie war nicht bereit, ihm die Deutungshoheit in ihrer Fabelwelt zu überlassen, in der Hunde andere Attribute besetzten, als Wölfe.
Sie turtelten, bis sie von der Bedienung unterbrochen wurden: ...
... »Darf ich euch bitte abkassieren? Wir schließen in ein paar Minuten.«
»Wir sind die letzten Gäste, stelle Aurelie nach einem Rundumblick fest.«
Leon bezahlte. Als sie auf der Straße standen, sagte er: »Ich möchte dich noch zur Haustür begleiten. Es ist spät.«
Nach einem kurzen Fußweg blieb Aurelie am Eingang eines mehrstöckigen Hauses stehen und gab Leon einen Kuss auf Zehenspitzen. Er bemühte nicht das Klischee, eines letzten Kaffees in ihrer Wohnung. Aurelie schätzte seinen Edelmut und bedauerte zugleich, ihn loslassen zu müssen.
»Können wir morgen gemeinsam frühstücken, bevor ich abreise?«, fragte Leon.
»Sehr gerne, wir schreiben uns«, hauchte sie erleichtert, drückte ihn und verschwand im Treppenhaus.
In ihrer Einraumwohnung blieb sie neben dem Esstisch stehen und fasste sich an den Kopf. Vor wenigen Stunden hatte sie sich hier ausgehfein gemacht und war mit ihrem Leben im Reinen gewesen. Unter der Flut, der jüngsten Eindrücke und Emotionen, kam es ihr vor, als wäre sie von einer langen Reise zurückgekehrt. Zu dem Rausch der Verliebtheit kam eine diffuse Angst, vor unliebsamen Veränderungen in ihrem sorgsam arrangierten Leben.
Sie nahm die Klammer aus ihrem Haar, schüttelt den Kopf und setzte sich auf ihre Schlafcouch. Die hohen Schuhe loszuwerden, war eine Wohltat. Mit offenen Augen legte sie sich auf den Rücken und durchlebte die Gespräche des Abends nochmals -- an Schlaf war nicht zu denken. Das Brummen ihres Smartphones ließ ihr Herz einen Schlag ...