1. Vampirstunde mit der Arzthelferin


    Datum: 03.09.2020, Kategorien: Romantisch

    ... sagte ich. "Und, was war mit deiner Frau"? "Flugstunden". "Flugstunden"? "Ja, auf und davon. Sie war weg und kam nicht mehr wieder". "Hast du Vermisstenanzeige gemacht"? "Nein, nach einem Tag kam ihre beste Freundin vorbei und hat gesagt es geht ihr gut und sie braucht Abstand. Und so ist das bis heute. Der Abstand hatte aber Bizeps". "Jetzt machst du mich aber neugierig". "Na, ein Freund von mir, den ich dann zwei Wochen später getroffen hatte, sagte mir, daß die mit einem Bodybuilder herum poussiert hat. Einer vom Fitnessstudio. Und das war schon vor ihrem Verschwinden". "Ach, was ist das alles nur für eine Scheiße!", sagte Anne jetzt. "Du hast recht. Es tut immer noch weh, dagegen waren deine Quälereien mit der Spritze heute die reinste Wellnesstour".
    
    "Ohweia. Du hast dir das DOCH gemerkt! Dann reicht ein Treffen wohl nicht zur Wiedergutmachung, oder"? "Vermutlich nicht. Hoffe ich doch". "Mal sehen", sagte sie, und lächelte mich an. Nun, wir erzählten dann noch eine Weile von unserer Kindheit, von der Schulzeit, und der Ausbildung, und dem Beruf, dann gingen wir Essen, wobei ich darauf bestand dass ich das Einladungsessen bezahlte. Schließlich verdient eine MTA nicht so wahnsinnig viel. Ich merkte, dass sie da spürbar aufatmete. Sie hatte mich also eingeladen obwohl das wahrscheinlich ein Loch in ihre Kasse gerissen hätte. Also war es ihr sehr wichtig gewesen. Wir gingen dann noch ein paar Schritte bis zur ihr nach Hause, ich hatte noch ein Stück mit dem Bus ...
    ... zurückzulegen. Ich widerstand der Versuchung, sie schon am ersten Abend flachzulegen.
    
    "Wie mußt du denn morgen arbeiten?", fragte ich. "Na, so wie heute", sagte Anne. "Ich muss ein wenig länger. Bis 17 Uhr. Lust, mich nochmal zu treffen? Was hältst du von einer Kanutour"? (durch unsere Stadt führte ein kleiner Fluss, der reizvolle naturnahe Ufer hatte). "Ohh, gerne, das wollte ich schon immer mal machen. Aber ist das nicht .."? "Ich bezahle das", sagte ich. "Ja gut", sagte sie. Man merkte, sie war ein wenig geknickt. "Mach dir nichts draus, ich kenne doch die Gehaltstabellen. Es tut mir nicht weh und es würde mich wirklich freuen, dir das zu ermöglichen". "Gut, ich komme". "Um Viertel nach fünf am Bootshaus, ja"? Ich gab ihr die Hand und strich nochmal über diese, dann sagte ich "Gute Nacht, Anne. Schlaf schön". "Du auch", sagte sie. Sie schien fast ein wenig enttäuscht zu sein vom schnellen Abschied. (Viel später sagte sie mir, dass sie am liebsten gleich am ersten Abend mit mir ins Bett gegangen wäre).
    
    Am nächsten Tag fieberte ich total der nächsten Begegnung entgegen. Ich konnte mich nur schwer auf meine Arbeit konzentrieren. Natürlich hatte Anita, die Schönheit aus dem zweiten Stock, es wieder darauf angelegt, mich an der Nase herumzuführen. Diesmal war es ein Programm was nicht mehr lief. Der Programmordner schien leer zu sein., Es dauerte eine ganze Weile, bis ich herausbekam daß die Verknüpfung auf einen Pseudoordner zeigte. Dieses Biest, die hat das doch bestimmt ...
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