Polyamorie 04 - Kapitel 07-09
Datum: 06.09.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... wie sich Marie rührte und verschlafen ihren Kopf hob. Mit feuchtem Mund und dem süßesten Lächeln sah sie zu uns herauf. Sie rutsche höher und legte ihren Kopf bei Yasi in die Armbeuge. Ich breitete die Decke über Marie und gab beiden einen Schmusestupser auf dem Mund. Meine Frauen sahen sehr glücklich aus.
Bei all dem Unheil, das uns passierte, waren diese Momente für mich die schönsten und lohnenswertesten während unserer USA-Reise. Wir drei fühlten uns verbunden und spürten die bedingungslose Liebe einer Familie. In diesen Augenblicken der Harmonie war ich glücklich und zufrieden.
Nach einer ganzen Weile voller liebevoller Zärtlichkeiten standen wir auf und bereiteten uns für die Rückreise vor. Die restlichen Sachen waren schnell zusammengesucht.
Da wir alle von den tollen Menüs während des Fluges wussten, entschieden wir uns für ein einfaches Frühstück mit Früchten und Quark. Yasi sah zu mir rüber und meinte: „Wir sollten mehr Sport treiben. Seit Wochen habe ich bereits kein Training mehr gemacht und du sicher noch viel länger nicht, oder irre ich mich da?"
„Stimmt, ich hatte auch schon vor, mal wieder etwas zu tun", gab ich zu. „Wir können zu Hause vielleicht zusammen trainieren, das würde uns allen guttun. Gemeinsam macht es bestimmt mehr Spaß."
„Welchen Sport macht ihr denn?", fragte Marie und steckte sich einen Löffel mit Quark in den Mund.
„Ich habe Kickboxen gemacht und Yasi Wushu, das ist eine chinesische Kampfkunst, ähnlich dem Kung Fu. Stimmt ...
... doch so, oder Yasi?" Mit dem Wushu war ich mir nicht sicher.
„Kann man so sagen. Man lernt da nicht nur Kämpfen, sondern auch viel über Körper und Geist. Ich kann dir ein paar Übungen zeigen, die sind nicht schwer."
„Ich habe früher mal Judo gemacht, doch nur bis zum orange-gelben Gürtel. Danach hatte ich keine Lust mehr. Ich würde gern lernen, wie ich mich richtig verteidigen kann, falls mir einer mit einer Waffe gegenübersteht."
Wir beide wussten, was Marie meinte. Ich hatte selber schon darüber nachgedacht, was ich hätte anders machen können. Ich kam auf keine Lösung. Wenn ich nichts unternommen hätte, wäre Lena vergewaltigt worden oder er hätte sie erschossen oder gar uns alle.
„Ich werde dir was zeigen. Mit einem Stock zum Beispiel kann man sich gut und einfach einen Angreifer vom Leib halten. Das könnte auch ein Regenschirm sein. Man braucht damit nur auf die richtigen Stellen schlagen, das ist so schmerzhaft, der Angreifer überlegt es sich zweimal", erklärte Yasi.
Ich sah auf die Uhr und stellte fest, dass wir uns verquatscht hatten: „Wir müssen jetzt auschecken und zum Flughafen fahren. Da gibt es noch ein paar Formalitäten für uns zu erledigen."
* * *
Kurze Zeit später saßen wir in der Limousine zum Flughafen. Das Hotel-Management hatte darauf bestanden und gebeten einen schönen Gruß an Leon Mask auszurichten. Mir war klar, warum der Manager so zuvorkommend und kleinlaut war. Leon hatte angedroht, das Hotel zu kaufen und den Manager hinauszuwerfen, ...