1. BNWO Prison Bitch


    Datum: 18.09.2020, Kategorien: Schwule

    ... er schmunzelnd anmerkte. Plus natürlich der Stockwerkskommandant, das sei ein Schwarzer. Das sei der „Stock-Chef“. Der kümmere sich darum, dass es hier im 4. Stock zu keinen Problemen käme. Und, dieser kümmere sich auch persönlich um die Schwarzen aus Zelle VI.
    
    Im Grunde hatten sie das recht gut organisiert:
    
    – In den Zellen I+II waren die Türken und Araber. Für die war hauptsächlich er, der türkische Wärter zuständig.– In Zelle III waren die vom Balkan: Serben, Bosnier, Kroaten, Albaner… Um die kümmerte sich vor allem der Wärter vom Balkan.– In Zelle IV waren die Asylwerber: Afghanen, Usbeken, Kasachen, Tadschiken… Das war Aufgabe des Deutschen.– Ich war in Zelle V, der „Österreicher-Zelle“. Für uns war primär der österreichische Wärter zuständig. Sie wechselten sich natürlich auch ab, je nach Schicht.– In Zelle VI waren vier Schwarze. Ein Drogendealer, zwei wegen Körperverletzung und einer, der wegen Körperverletzung mit Todesfolge saß. Aber um die kümmerte sich eben der Stockwerkskommandant persönlich.
    
    Mit meinen Zellen-Kumpanen kam ich eigentlich von Anfang an recht gut aus. Unsere 6er-Zelle war sogar nur zur Hälfte belegt – also nur 3 von 6 Betten. Als ich mit der Holzkiste in der Hand in die Zelle kam, spielten sie gerade Karten. Einer deutete nur auf eines der freien Betten: „Such dir eins aus…“
    
    – Der eine saß wegen Ladendiebstahls.– Der zweite war hier wegen unbezahlter Strafzettel: Zu schnell gefahren, kaputtes Rücklicht, bei Rot über die Kreuzung, ...
    ... Sperrlinie überfahren, nicht geblinkt beim Abbiegen und so weiter… Das hatte sich bei ihm über die Zeit aufsummiert auf ein paar Tausend Euro. Oder eben ein paar Wochen Ersatzfreiheitsstrafe.– Der dritte war ein Obdachloser. Der hatte einen Ziegelstein in eine Schaufensterscheibe geschmissen. Damit er wegen Sachbeschädigung ein paar Tage bei Vollverpflegung einsitzen konnte.
    
    Also, wenn man wirkliche Klein- und Kleinst-Kriminelle finden wollte, die waren allesamt bei uns in der Zelle V, der „Österreicher-Zelle“ in der Haftanstalt PAZ Wiener Straße.
    
    =============================================================Tag 1, Mittagessen=============================================================
    
    Um 12:00 Uhr war Mittagessen. Das war gar nicht so übel. Es gab Schnitzel mit Pommes.Die Zellen-Tür ging auf und wir vier reihten uns entsprechend der „Zellen-Hierarchie“ auf:
    
    – Ganz vorne stand der Ladendiebstahls-Typ, also der einzige ‚echte Verbrecher‘ von uns.– Dann kam der ‚Autofahrer-Strafzettel‘-Typ.– Dann kam der Obdachlose.– Und ich als „Neuer“ in der Zelle, ich kam natürlich am Schluss.
    
    Einen Schöpfer Nudelsuppe gab es in unsere Suppen-Plastik-Schüsseln hinein, dann hielten wir unsere rechteckigen, unterteilten Haupt-Essens-Teller hin. Da gab es je ein Schnitzel drauf in das Haupt-Feld, plus einen Schöpfer Pommes Frites in eines der beiden kleineren, unterteilten Felder daneben. Als letztes gab es noch eine Nachspeise, ein quadratisches, irgendwas, undefinierbares Kuchen-Stück ...