1. BNWO Prison Bitch


    Datum: 18.09.2020, Kategorien: Schwule

    ... in das letzte Feld am Essens-Teller.
    
    Es schmeckte gar nicht so schlecht. Beziehungsweise: Was konnte man bei „Schnitzel mit Pommes“ in Österreich schon viel falsch machen…
    
    Danach spielten wir Karten.
    
    Schnapsen. Das Ur-österreichischste unter allen Kartenspielen. Ich konnte eseigentlich ganz gut. Beziehungsweise: Ich konnte es so gut, dass ich NICHT gewann. Beziehungsweise: Ich konnte es so gut, dass es niemandem auffiel, wenn ich so spielte, dass ich nicht gewinnen würde…
    
    Dann spielte ich den König, obwohl ich auch das Ass in der Karte hatte. Und griff mir danach an die Stirn: „Oh ja, verdammt! Das Ass hätt ich ja auch noch gehabt…“. Das andere Mal spielte ich die Dame; und hatte dazu noch den farbgleichen König in der Hand. (Was im Schnapsen ein „20er“ ist). Aber, da ich zu dem Zeitpunkt schon „versehentlich“ ein paar Partien hintereinander gewonnen hatte, „vergaß“ ich dann einfach kurzerhand darauf, den „20er“ anzusagen… Und griff mir danach wieder, nachdem es irgendwem von den Zellenkumpanen auffiel, an die Stirn: „Nein! Nicht schon wieder! Schon wieder komplett übersehen!!!“
    
    =============================================================Tag 1, 15:00 Uhr=============================================================
    
    Punkt15:00 Uhr ertönte ein lautes SUMMEN von der schweren Stahl-Gefängnistüre, gefolgt von einem lauten KLACK, mit dem sich die Türe entsperrte. Dann sah einer der Wärter herein, dieses Mal nicht der türkische, sondern der ...
    ... österreichische:
    
    „BUCH? WÜ OANA VO EICH BUACH?“
    
    Der Ladendiebstahls-Typ sah mich nur erschrocken an. Auch der Autofahrer-Strafzettel-Typ schüttelte wild den Kopf in meine Richtung.
    
    Freitags, immer von 15 – 16 Uhr, könne man sich aus der Gefängnis-Bibliothek ein Buch holen, erklärten sie mir, nachdem der österreichische Wärter die schwere Stahltüre zu unserer Zelle hinter sich geschlossen hatte. Doch, man gehe niemals alleine vom 4. Stock hinunter in den 2. Stock. Außer, man habe schon den entsprechenden „Schutz“ im Gefängnis.
    
    Doch vor allem ich – als zierlicher, weißer Boi; noch dazu an meinem ersten Tag im Gefängnis; noch dazu, wo ich vom Körperbau und von der Figur her recht weiblich wirke – solle besser niemals alleine über die Haupt-Treppe hinunter in den 2. Stock gehen. Denn dort sei, was man so höre im Gefängnis, der Wert meines Arsches inzwischen schon auf 1,5 Stangen Zigaretten angestiegen; pro Stunde.
    
    Ich solle besser weiter mit ihnen Karten spielen.
    
    Das tat ich dann auch.
    
    =============================================================Tag 1, Abendessen=============================================================
    
    Das verlief nicht viel anders als zuvor. Wir hielten wieder zuerst unsere Suppen-Schüsseln hin. Da gab es dieses Mal zwei Schöpfer hinein. Ein gelb-grünes, halb-zerkochtes, halb-angebratenes Kartoffel-Gemüse-Misch-Masch. Dazu gab es ein kleines, verpacktes Stück Schokolade. Ich wollte die Häftlings-Haus-Arbeiter schon fragen, was das sein solle. Doch der ...