1. Bums die Braut 02


    Datum: 23.09.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Kapitel 7
    
    »Wir kommen nun zum letzten Song des Abends«, verkündete der DJ. »Ich wünsche euch eine gute Nacht und kommt gut heim.« Dann stimmten Take That zu einem finalen ›Never Forget‹ an.
    
    Ich stellte zwei Gläser auf unserem Tisch ab und ließ mich erschöpft auf einen Stuhl plumpsen. Laut Barkeeperin waren es ebenfalls die letzten Getränke des Abends gewesen. Dafür hatte sie mir gleich die dreifache Menge eines besonders hochprozentigen Obstlers eingeschenkt. Tamara würde sich über diese großzügige Geste wohl weniger freuen, wenn sie von der Toilette zurückkam.
    
    Es war eine schöne und sehr traditionsreiche Hochzeit gewesen. Nach der Trauung in der kleinen Dorfkirche war es in einem langen Autokorso hupend zum Bauernhof des Brautpaares gegangen. Ich schaute mich in dem großen Stadel um, der für die Hochzeit ausgeräumt und liebevoll dekoriert worden war. Dort, wo normalerweise Traktoren und schwere Maschinen standen, waren weißbezogene Tische und Stühle für die Hochzeitsgesellschaft aufgestellt worden. Lichterketten und rosé-farbende Luftballons baumelten von den rustikalen Deckenbalken. An den unverputzten Ziegelwänden hingen zwischen Rechen und Sensen kleine Gestecke aus weißen Rosen.
    
    Am hinteren Ende des Stadels hatte der DJ auf einer Bühne sein kleines Reich aus Plattenspielern und Lautsprechern aufgeschlagen. Gerade machte er sich daran, die ersten Kabel wieder aufzuwickeln, während auf der Tanzfläche davor noch eine Handvoll Pärchen zum finalen Gesang von ...
    ... Robbie Williams wippten.
    
    Ich fragte mich, wie wohl die letzten Gäste heimkämen. Nüchtern und fahrtauglich wirkten sie allesamt nicht mehr. Öffis schieden aus. Um diese späte Stunde würde kein Linienbus mehr die kleine Ortschaft ansteuern, die abgesehen vom Hof des Brautpaars aus vielleicht einem Dutzend weiterer Häuser bestand. Ob sich ein Taxi hierher verirrte, konnte ich mir fast nicht vorstellen. Und falls doch, dann wäre der Fahrpreis wohl unerschwinglich gewesen.
    
    Jetzt war ich auf jeden Fall froh, dass alle Hotelzimmer in der Umgebung bereits ausgebucht gewesen waren. So hatten wir notgedrungen auf unseren Camper Van ausweichen müssen, der nun hinter dem Hof parkte und mit seinem gemütlichen Bett auf uns wartete.
    
    Es war nur schade, dass sich noch keine Gelegenheit ergeben hatte, länger mit der Braut zu quatschen. Für mehr als ein schnelles Hallo und ein paar kurze Worte hatte die Zeit bisher nicht gereicht. Dafür hatte sich der Brautvater zu meiner großen Überraschung noch an mich erinnern können. Wir hatten uns vorhin unterhalten, während seine Frau die Enkelkinder eingesammelt hatte. Diese würden heute nämlich bei den Großeltern übernachten.
    
    »Eine wilde Hochzeitsnacht wird es wohl nicht geben«, stellte Tamara fest, als sie sich neben mir auf den Stuhl gleiten ließ.
    
    Ich drehte mich zu meiner Freundin und musterte sie. Sie trug ein langes, mintgrünes Abendkleid, das ihre Rundungen dezent betonte, ohne dabei billig zu wirken. Ich freute mich schon darauf, ihr ...
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