Fiktionen in Zeiten der Pandemie
Datum: 24.09.2020,
Kategorien:
Hausfrauen
... um bei mir zu bleiben. Nachdem ich gesagt hatte, dass ich ihn mochte, mich aber nur für seinen Körper interessierte, fand er wahrscheinlich auch heraus, dass ich verheiratet war.
Zum Dritten denke ich, dass ich von meiner Besessenheit, ein perfektes Baby zu machen, geheilt bin. Ich bin mittlerweile deiner Meinung und deshalb bereit ein Kind zu adoptieren, vielleicht sogar eines mit besonderen Bedürfnissen. Mir ist klar, dass dies ein Wunschtraum ist, denn wie du bereits angemerkt hast, wann immer du unser erstes Kind anschauen wirst, lehnst du es ab und wirst dich fragen, ob ich dich nicht wieder betrogen habe.
Das habe ich nie gesagt. Ich würde es dem Baby nicht übel nehmen. Es ist nicht dessen Fehler.
Es tut mir Leid. Als ich es aussprach, wurde mir bereits klar, dass es unfair war. Natürlich würdest du es dem Baby nicht übel nehmen. Du würdest es lieben, verwöhnen und würdest der beste Vater der Welt sein. Aber obwohl dein Umgang mit dem Baby sicherlich großartig wäre, würdest du mir doch immer mistrauen. Paartherapie könnte helfen, aber es könnte die Dinge auch noch schlimmer machen.
Verdammt! Warum hast du mir das angetan? Du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich geliebt habe.
Deshalb habe ich es getan. Für dich bin ich mitlerweile schon Vergangenheit, aber ich liebe dich immer noch - mehr als je zuvor. Mein Plan war der größte Ausdruck meiner Liebe zu dir, die für mich je vorstellbar war. Wenn Wuhan nie existiert hätte, wärst du jetzt eher begeistert ...
... statt depressiv.
Ich glaube nicht, dass ich noch depressiv bin, aber ich bin zutiefst besorgt und betroffen.
Ich bin mir sicher, dass du eines Tages jemanden finden wirst, der dich glücklich macht.
Wirst du mich wieder anrufen?
Nach meinem Termin mit Ulrich rufe ich dich an und sage dir, was wir besprochen haben.
Ich habe unsere täglichen Videoanrufe genossen - bis heute.
Ich auch.
Hör mal zu. Vereinbare noch keinen Termin mit Ulrich. Ich habe keine Ahnung, wann ich hier rauskomme. Da ist viel Zeit.
Sicher.
Stille.
Was auch immer passiert, wenn ich zurück bin, stimmst du zu, dass du mir viel schuldest?
Natürlich.
Dann möchte ich, dass du Folgendes tust. Ruf mich jeden Morgen und Abend an, wie du es bisher getan hast. Wir werden dieses Thema meiden und über andere Dinge reden. Kein weinerliches, bedürftiges Zeug. Vielleicht können wir uns später darüber austauschen, wenn einige Zeit vergangen ist und sehen, ob wir uns anders fühlen. Keine Versprechen, keine Erwartungen von uns beiden. Wie klingt das? Verdammt! Warum weinst du wieder? Genau das habe ich dich gerade gebeten, nicht zu tun.
Es tut mir Leid. Das liegt daran, dass ich nicht glauben kann, was für ein wundervoller Mann du bist. Ich nehme das zurück. Wir halten uns von diesem Thema fern. Heute wird es heiß und am Abend wird es etwas regnen. Wie ist das Wetter in Dubai?
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