1. Jugendspiele


    Datum: 15.10.2020, Kategorien: Schamsituation

    ... wurde, ließ sich aber nichts anmerken. Ich hatte beinahe das Gefühl, dass sie die Situation genoss.
    
    „Jungs, ich bin dafür, das wir jetzt mit Einsatz spielen.“ Karin riss uns aus unseren Träumen.
    
    „Ok, ich bin dabei.“, war Alfred gleich angetan. „ Wer daneben Schießt muss 50ct in den Pott zahlen und am Ende schießen wir den Gewinn aus.
    
    Etwas skeptisch blickte ich Alfred an, der genau wusste, dass ich gerade knapp bei Kasse war.
    
    Aber Karin hatte bereits Einspruch erhoben.
    
    „Nein, ich hatte weniger an Geld gedacht. Eher einen etwas heikleren Einsatz. In etwa nach dem Prinzip Flaschendrehen. Wer verschießt, der muss eine Aufgabe erfüllen, die ihm die anderen aufgeben. Seid ihr dabei, oder kneift ihr etwa? Ich meine was habt ihr zu verlieren, wenn dann bin ja eher ich die benachteiligte, ich bin ja wohl klar in der Minderheit, oder?“
    
    Damit hatte sie wohl recht und da ihre Treffsicherheit auch noch nicht an die unsere heranreichte hielt ich das Risiko für gering. Außerdem war ich froh dass die Lösung meinen Geldbeutel schonte und drückte Alfred die Schleuder in die Hand.
    
    „Hier bitte, du fängst an.“
    
    Jetzt war Alfred der mit dem skeptischen Blick. „An was für Aufgaben hast du denn so gedacht? Ich hab ehrlich gesagt noch nie Flaschendrehen gespielt.“
    
    Dennoch spannte er die Schleuder zum Schuss und traf souverän ins Ziel.
    
    „Na ja, irgendetwas peinliches halt.“
    
    „Dann hab ich ja nochmal Glück gehabt.“
    
    Er grinste bis hinter beide Ohren und übergab ...
    ... mir sein Schussgerät.
    
    Doch zuerst war Karin an der Reihe. Ich wünschte mir voller Inbrunst, dass sie ihr Ziel verfehlte, allerdings hatte ich keine Ahnung, welche Aufgabe wir ihr stellen sollten. Wie weit war sie bereit zu gehen? Würde sie vielleicht sogar jemanden küssen? Das klirren von zerbrochenem Glas riss mich aus meinen Gedanken. Sie hatte getroffen – schade!
    
    Jetzt war ich an der Reihe. Ich war zu nervös, meine Gedanken fuhren Achterbahn und prompt verfehlte ich mit mein Ziel. Es war alles andere als knapp. Der Schuss ging meterweit an der Flasche vorbei, fast als hätte mich jemand gestoßen.
    
    Alfred lachte lauthals. „Hast du jetzt mit Absicht vorbeigeschossen? Gibts ja nicht!“
    
    Auf diesen Moment schien Karin gewartet zu haben. „Tja, leider verloren. Regeln sind Regeln, nicht war Alfred?“
    
    Alfred nickte zustimmend. „Karin, verlese die Aufgabe.“
    
    „Der Verlierer hat sich umgehend zu entkleiden und wird das Spiel nackt fortsetzen.“, verkündete Karin, ohne groß nachzudenken. Anscheinend hatte sie von Anfang an gewusst, was sie vorhatte und sie legte gleich richtig los.
    
    Damit hatte ich nicht gerechnet. Fassungslos starrte ich die beiden an.
    
    „Nein, das könnt ihr nicht verlangen!“. So geschockt wie ich war hatte es mir glatt die Sprache verschlagen und meine Verteidigung klang eher wie ein Flüstern, obwohl es als Ausruf gedacht war.
    
    „Regeln sind Regeln.“, wiederholte Alfred.
    
    Ich war in der Zwickmühle und wägte meine Möglichkeiten ab. Sollte ich den ...
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