Dienstgemahl
Datum: 04.11.2020,
Kategorien:
Hausfrauen
... lecker. Sie liebte es, für mich zu kochen, und ich liebte es ihre Speisen zu genießen. Würde sie mir jemals wieder eine Mahlzeit zubereiten?
Es war nach Mitternacht, als mein Handy klingelte und ich sah, dass sie anrief.
„Hallo, Minerva."
„Hier ist Emma. Minerva liegt im Bett. Ich habe ihr etwas gegeben, also hoffe ich, dass sie einschläft. Sie hat mir alles erzählt und mich gebeten, mit dir darüber zu reden. Aber ich habe ihr gesagt, dass ich nichts tun würde, außer dir zu sagen, dass es ihr gut geht. Sie wird hier bleiben, bis sie alles verarbeitet hat, und dann kommt sie zurück, um es dir selbst mitzuteilen. Ich verspreche dir, dass ich ihr dabei helfen werde. Ich habe keine Ahnung, wie lange das dauern wird, weil ich sie noch nie so gesehen habe.
„Mein Rat an dich ist, zu warten. Flieg nicht hierher um sie zu sehen. Versuch nicht, sie zu kontaktieren. Warte einfach ab. Ich weiß, es wird schwer, aber ich denke, es ist der beste Weg."
„In Ordnung, Emma", sagte ich und merkte, dass ich weinte. Als sie sich verabschiedete, hörte es sich auch so an, als würden ihr gerade Tränen kommen.
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Ich weiß nicht, wie ich die nächsten Tage überstanden habe.
Am darauffolgenden Tag rief ich Johanna in Minervas Büro an und versuchte aus ihr Informationen heraus zu bekommen, um zu erfahren, was geschehen war. Minerva war gestern vom Mittagessen mit Dieter zurückgekommen und direkt ins Badezimmer gegangen, wo sie sich übergeben musste. Sie hatte dem Team ...
... erzählt, dass sie wahrscheinlich eine Lebensmittelvergiftung hatte und nach Hause gehen würde. Heute hatte sie sich krank gemeldet und gesagt, dass sie einen bösen Infekt habe und vielleicht eine Woche oder noch länger nicht zurück sein könnte.
Ich war überrascht, als ich am Donnerstag einen Anruf von Emma bekam, dass sie Minerva gerade am Flughafen abgesetzt hatte. Sie teilte mir mit, wann der Flug ankäme und schlug vor, Minerva Raum zu geben und sie das Gespräch beginnen zu lassen.
Auf dem Weg zum Flughafen war ich erleichtert und besorgt zugleich. Ich hätte wissen müssen, dass Minerva nicht so lange brauchen würde, um über unsere Zukunft zu entscheiden. Ich hatte Angst zu hören, was sie mir sagen würde, aber es wäre besser, als jeden Tag im Zweifel zu leben. Trotz ihrer früheren Drohung wusste ich, dass sie nichts Schreckliches tun oder versuchen würde. Den Kindern zuliebe würde sie wahrscheinlich etwas Schnelles und Vernünftiges vorschlagen, und dann wäre es vorbei.
Die Kinder! Wie sollte ich es ihnen erklären? Würden sie mir verzeihen? Natürlich würden sie das, aber wann? Monate? Jahre?
Als sie mich erblickte, ging sie schnell auf mich zu, umarmte mich kurz und küsste mich auf die Wange. Keine Emotionen konnte ich in ihrem Gesicht erkennen. Auf der Fahrt nach Hause, warf ich ihr einen Blick zu, aber ihr Gesicht war ausdruckslos.
Ihren kleinen Koffer trug ich nach oben und stellte ihn auf das Bett. Ohne mich zu beachten öffnete sie ihn und fing an auszupacken. ...