1. Dienstgemahl


    Datum: 04.11.2020, Kategorien: Hausfrauen

    ... ersten Tag war ich mir sicher, dass du falsch liegst. Gegen Ende des zweiten Tages wurde ich unsicher. Am nächsten Morgen konnte ich die Wahrheit nicht leugnen und mein Körper konnte damit nicht umgehen. Da musste ich so schnell wie möglich von hier weg und hatte Todesangst, dir gegenüberzutreten."
    
    „Ich habe Emma gesagt, sie soll dich anrufen und es dir erklären, aber sie meinte, das müsste ich schon selber machen. Als ich dich am Flughafen sah, hatte ich wieder Angst und versuchte, meinen Verstand frei zu kriegen. Dabei fühlte ich mich ferngesteuert wie ein Roboter. Ich war mir sicher, dass du mich mit absoluter Verachtung behandeln würdest, nachdem ich es dir gesagt hatte, und ich war mir nicht sicher, ob ich damit umgehen könnte."
    
    „Als ich sah, wie sehr es dich schmerzte, vergaß ich meine Angst. Und dann hast du mir diese perfekte Eröffnung gegeben ..."
    
    „Warte eine Sekunde", erwiederte ich. „Ich bin verwirrt. Wenn er sich am ersten Tag verraten hat --?"
    
    „Aber ich habe es nicht gehört. Ich meine, ich habe es gehört, aber ich habe es nicht verstanden. Es dauerte bis zum Morgen, nachdem ich bei Emma ankam. Zuerst ging ich alles langsam in Gedanken durch. Erst dann verstand es endlich."
    
    „Das verwirrt mich noch mehr."
    
    Sie nahm meinen Kopf in ihre Hände und zog ihn zu sich und gab mir einen dicken Kuss.
    
    „Du bist bezaubernd, wenn du verwirrt bist."
    
    „Da Lieutenant Columbo wusste, dass Dieter schuldig war, war das Geheimnis, warum er nichts getan hatte, was ...
    ... Verführer immer tun? Er hatte kein Mitleid mit mir, als ich ihm von unseren Auseinandersetzungen erzählte. Kein einziges negatives Wort verlor er über dich. Nie hat er vorgeschlagen, nach der Arbeit zusammenzukommen, um unser Projekt zu besprechen. Seine Frau schien ihm eher leid zu tun, als dass er sich über sie beschwert hätte. Nichts, was man als Annäherung hätte interpretieren können, kam von ihm."
    
    „Ich dachte an mich. Was für ein Mensch war Minerva? Wenn Dieter ein Meister der Verführung war, nutzte er unsere Freundschaft, um herauszufinden, wie er am besten an mich heran kam. Was könnte Dieter tun, um Minerva dazu zu bringen, Frank zu betrügen?"
    
    „Es wäre nicht schwer, etwas über ihre Rosen herauszufinden, selbst wenn sie es ihm nicht selbst erzählt hätte. Unterlagen darüber könnte er studieren und selbst etwas pflanzen und dann anfangen, zu Veranstaltungen zu gehen. Die Chancen standen gut, dass sie irgendwann bei einer auftauchen würde. Von der Annahme ausgehend, dass er schuldig sei, schien das gar nicht so weit hergeholt."
    
    „Jetzt hatte er etwas, über das er mit Minerva sprechen konnte, außer über die Arbeit. Sie fingen an, sich näher zu kommen und persönliche Informationen zu teilen. Dabei wurde ihm klar, dass Minerva alles Offensichtliche durchschauen würde. Was konnte er also tun?"
    
    „Die Antwort war: nichts. Er hörte einfach nur zu und sammelte Informationen, wartete auf den Tag, an dem sie ihm eine Chance gab. Seine größte Verführungskunst war Geduld. ...
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