Dienstgemahl
Datum: 04.11.2020,
Kategorien:
Hausfrauen
... denn sie schwebte am Montagabend auf Wolken, ebenso Dienstag und Mittwoch, als sie mir sagte, dass sie in den nächsten ein oder zwei Wochen fertig sein könnte.
Als ich am Donnerstag nach Hause kam, reichte sie mir ein Glas Wein, nahm meine Hand und zerrte mich fast in die Küche. Als wir uns an den Tisch setzten, öffnete sie ihren Laptop.
„Hör dir das an", sagte sie und klickte auf eine Audiodatei.
Die erste Stimme war ihre.
„Hallo Lori. Hast du dir den Ansagetext angehört, am Beginn unserer Telefonvebindung?"
„Äh, nicht wirklich."
„Das ist in Ordnung. Ich wiederhole für dich den Text. Dieser Anruf wird aufgezeichnet. Aus rechtlichen Gründen wird jeder Anruf, den ich erhalte, jeder Anruf an irgendjemand in unserem Büro, aufgezeichnet und wir haben das Recht, die Aufzeichnung nach unserem Ermessen zu verwenden."
„Oh ja. Das habe ich gehört. Ich höre es so oft, dass ich es schon nichtmehr wahrnehme. Aber danke, dass du mich daran erinnerst."
„Womit kann ich dir behilflich sein?"
„Ich rufe an, um dir zu danken, Minerva. Du hast mich sehr glücklich gemacht und ich wollte dir meine Anerkennung ausdrücken."
„Ich bin nicht sicher, ob ich das verstehe, Lori."
„Es geht um das was du mit, äh, Dieter machst."
„Was meinst du?"
Minervas Stimme klang vorsichtig.
„Ich meine, äh, dass du ein, äh, Mentor für ihn geworden bist. Deine Arbeit mit ihm macht einen echten Unterschied in seinem Leben, sogar zu Hause. Bitte mach weiter mit dem, was du tust. ...
... Als kleines Dankeschön würde ich dich gerne zum Mittagessen einladen."
„Das ist nicht nötig, Lori. Aber ich muss dir sagen, dass du meinen Tag gerettet hast. Ich freue mich sehr, dass du meine Bemühungen für Dieter zu schätzen weißt."
Nach einer kurzen Pause sprach Lori wieder und klang noch glücklicher.
„Deine Worte und Freundlichkeit überwältigen mich, Minerva. Ich habe dir noch viel mehr zu sagen, aber ich, äh, kann jetzt nicht. Wie wäre es morgen mit einem Mittagessen in einem ruhigen Restaurant, vielleicht in einem, in dem du und Dieter geschäftlich verkehrt? Welche Zeit wäre für dich günstig?"
„Ich habe um elf eine kurze Strategiebesprechung mit Dieter, aber wir können uns um halb eins im Café Alabri treffen."
„Dann haben wir eine Verabredung. Auf bald Minerva, und nochmals vielen Dank."
„Bis morgen."
Minerva nippte an ihrem Wein, stellte ihn ab und sah mich an. Ihr Lächeln war enorm.
„Damit habe ich nicht gerechnet. Ich fragte mich, ob meine Aktivitäten, sein Privatleben beeinflussen würden, aber ich hätte nie erwartet, von Lori zu hören. Ich werde ihr nichts sagen, aber ich werde genau zuhören. Sie ist schlau und hat vielleicht herausgefunden, was ich tue."
„Sei vorsichtig", legte ich ihr nahe.
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„Wir gehen diesen Sonntag in die Kirche", äußerte Minerva am nächsten Abend beim Abendessen. „Wir sind faul geworden, seit die Kinder weg sind."
„In Ordnung", akzeptierte ich.
Wir waren nicht religiös, als wir heirateten, aber wir ...