1. Schuldenberatung Teil 3


    Datum: 11.11.2020, Kategorien: Schamsituation

    ... war aber sofort fällig. Alles stürzte über mich herein.
    
    Ich nahm mir vor, morgen nochmals mit unserem Verleiher zu reden und ihn um eine Ratenzahlung zu bitten. Er würde sein Geld vollständig erhalten. Sicher war alles nur ein Missverständnis. Irgendwie fühlte ich mich bei dem Gedanken etwas erleichtert. Morgen wache ich auf und kann alle Probleme lösen.
    
    Mein Mann kam ins Bad. Er fragte vorsichtig, wie der Tag verlaufen sei. Ich erzählte ihm, dass ich bei unserem Verleiher gewesen sei und er mir erklärt hätte, wie ich unsere Schulden tilgen könne. Ich müsse auf den Partys seinen Gästen Speisen und Getränke reichen. Und dafür sorgen, dass es den Gästen an nichts fehle. Dafür würde immer ein Teil der Schulden abgezogen. Bis unsere Schulden vollständig beglichen seien, würde es aber sicher einige Zeit dauern.
    
    „Und du musst dort nur als Kellnerin arbeiten?“, fragte er argwöhnisch.
    
    „Ja äh, nur die Gäste bedienen. Die Kleidung, die ich dort zu tragen hätte, müsste nur etwas großzügiger sein“.
    
    „Was verstehst du unter großzügiger ?“
    
    „Nun ja, die Röcke müssten eben etwas kürzer sein, damit man die Beine sieht. Die Bluse müsste so sein, dass man vielleicht einen kleinen Blick auf den BH erhaschen könne. Mehr eigentlich nicht.“
    
    Ich konnte ihm einfach nicht die schreckliche Wahrheit erzählen. Dafür schämte ich mich zu sehr. Und ich befürchtete auch, dass er die Achtung vor mir verlieren würde.
    
    Er schaute etwas skeptisch, schien sich fürs Erste aber mit dieser ...
    ... Erklärung zufrieden zu geben. Oder ahnte er bereits, worum es eigentlich ging und wollte sich nur vor der Wahrheit drücken ?
    
    Er atmete kräftig aus. Zumindest schien er erleichtert zu sein. Er entschuldige sich bei mir, dass er mich in so eine Situation gebracht hatte und sei froh, dass die Tätigkeit für mich erträglich sei. Daraufhin ging er ins Wohnzimmer und setzte sich an den Fernseher. Das Thema schien für ihn erledigt zu sein. Nur ich blieb mit meinen Sorgen und Ängsten alleine.
    
    Nun musste ich also mit diesen schrecklichen Erlebnissen alleine fertig werden. Musste mich wie hinter einer Maske verbergen, damit ja niemand in unserem Umkreis davon erfuhr, wie weit ich inzwischen gesunken war. Sie würden mit Fingern auf mich zeigen und meine Gegenwart meiden, wüssten sie davon. Wir hätten dann alles verloren. Nun konnte ich nicht mehr zurück. Dafür war ich schon zu weit gegangen.
    
    „Du Schatz, der Tag war doch sehr anstrengend für mich. Ich gehe jetzt schlafen“
    
    sagte ich beiläufig zu ihm. Er murmelte mir etwas zu. Es war ihm wohl auch angenehm, mir aus dem Weg gehen zu können.
    
    Ich legte mich schlafen. Konnte aber nicht einschlafen und grübelte über die Erlebnisse des Tages. Überlegte hin und her, ob mir nicht doch eine Lösung einfallen würde. Irgendwann war die Müdigkeit doch so stark, dass ich eingeschlafen bin.
    
    Als ich am Morgen aufwachte, war mein Mann schon aus dem Haus. Ich war froh. Wollte ihm nicht mehr begegnen. Womöglich hätte ich meine Gefühle nicht vor ...