1. Der Weg zum Regenbogen (03)


    Datum: 19.12.2018, Kategorien: Schwule

    ... beantwortet wurde. Sven verfolgte die spannende Diskussion, die sich zwischen Jan und Dietmar entwickelte. Es erstaunte Sven, wie ein Kunstwerk förmlich aus dem Nichts heraus entstand. Instinktiv verstand Sven was sein Jan meinte, als er Schritt für Schritt bis zur Vollendung sein Kunstwerk erklärte.
    
    Er küsste seinen Jan und flüsterte ihm zu, wie stolz er auf seinen geliebten Gefährten sei. Verstohlen griff Jan Svens Hand, drückte sie liebevoll und streichelte seinen Handrücken. Zufrieden verließen sie das Cafe und begleiteten Dietmar zu seinem Stand, der einen völlig verwaisten Eindruck machte. Dietmar fragte, wieso keine Gäste den sonst so beliebten Stand belagerten. Im hinteren Teil des Standes nahm sich Jan das noch funktionierende Spinnrad, schnappte sich einen Stuhl und setzte sich samt des Stuhls vor den Stand. Von einer seiner Mitarbeiterinnen ließ er sich einen Teil der unbehandelten und nicht versponnenen Wolle reichen, die er fachmännisch am Rocken befestigte. Die durchgehechelte Wolle lag locker und weich in Jans Hand. Er betätigte das Schwungrad und mit der Fußpedale versetzte er das Spinnrad in gleichmäßige Drehungen. Rasend schnell bewegte sich die eingelegte Spindel und Jan zog und zwirbelte die ersten Fäden vom Rocken die sich auf der Spindel geschwind aufdrehten. Im Nu war Jan von einer staunenden Menge umgeben. Seinem staunenden Publikum erklärte er humorvoll, dass auch das „Spinnen“ im Volksmund viele Metaphern hinterlassen hatte, die leider meistens ...
    ... nicht mehr verstanden werden. Dietmar war ganz aus dem Häuschen, weil Jan mit seiner kleinen Darbietung die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums erreichen konnte.
    
    Beim Abschied versprach Jan seinem Freund Dietmar seine Spinnrad – Erzählung aufzuschreiben, damit er sie in Zukunft bei seinen öffentlichen Werbecampagnen nutzen kann, um sein Publikum zu motivieren, sich mit den angebotenen Produkten vertraut zu machen. Sven nahm seinen Jan an der Hand und sie schlenderten von Stand zu Stand. Beide waren überwältigt von der Schaffenskraft vergangener Generationen. Es war spät geworden und beide Freunde hatten die Zeit vergessen. Jan schlug vor essen zu gehen und dann im Hotel zu übernachten, denn er wollte nicht, dass Sven sich ins Auto setzt, denn es sind noch gute 100 Kilometer zu fahren. Er stimmte Jan zu, der sich in dieser Stadt auskannte und sie machten sich auf den Weg in das Hotel „zum großen Hirschen“, das in der Region einen guten Ruf für seine Wildspezialitäten besaß. Das Hotel befand sich am Ende des Marktplatzes, nur wenige Schritte von dort entfernt, wo sich sich gerade befanden.
    
    Mittlerweile hatte es sich empfindlich abgekühlt und sie waren sehr angetan von der Wärme die sie empfing, als sie den Gastraum betraten. Die Gaststube war gemütlich eingerichtet und die weiß eingedeckten Tische verteilten sich locker im Raum, die durch transparente Trennwände sinnvoll unterteilt waren, die dem Raum eine sehr individuelle und private Note verlieh. Die einheitliche ...
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